Mama Lyimos Reise "Into the Light"

Handel

Filmpreis für Kwenye Mwangaza

Derzeit tagt in Genf die Doha-Runde der Welthandelsorganisation, die einst als Entwicklungsrunde ausgeschrieben wurde. Der bäuerliche und städtische Alltag auf dem Feld und in den Straßen steht konkreteren Herausforderungen gegenüber. Das Sammeln von Feuerholz, die Anbauplanung für das nächste Jahr, die Fahrt zum Markt: Das alles unterstellt, dass die Menschen gesund sind. Sind sie es nicht, bleiben Entwicklungswünsche und -ziele unerfüllt.
Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt in ihren Jahresberichten den Umfang der Krankheiten und die Strategien zu ihrer Überwindung. Eine Krankheit ist HIV/AIDS.

Die persönliche Strategie
„Wenn du Leute befragst , ob sie denken, dass Tansanier über AIDS genug wissen, sagen sie alle „Yeah, yeah, they know“ – aber wenn sie es wirklich wüssten, warum existiert das Problem noch?“ Die tansanische Soziologin Mama Lyimos (ausgesprochen Lee-Mo) hat sich nicht nur diese Frage gestellt, sondern hat sich auf die Reise durch das ostafrikanische Land gemacht, um zu erfahren, warum so viele Menschen an HIV/AIDS sterben, so viele Kinder ihre Eltern verlieren und sich niemand um sie kümmert. Ziel: Um wirksamere Bekämpfungsstrategien zu entwickeln, müsse man die Lebensweise der Menschen verstehen, die unter dieser Krankheit leiden. Deshalb hat Mama Lyimos Filmemacher Peter Glenn gefragt, ob er darüber nicht einen Film machen will.
Das hat der Amerikaner gemacht und zeigt auf, wie der Teufelskreis von Armut, Ignoranz und fehlende medizinische Versorgung durchbrochen werden kann. Er begleitet den Besuch von Mama Lyimos bei der 17jährigen Suzy, die nach dem Tod der Mutter die beiden kleinen Geschwister versorgen muss. Die Dokumentation führt in die Lebenstiefe Tansanias, begleitet einen Massai Nomaden, eine Mutter, die überleben will, damit sie sehen kann, wie ihre Kinder dank freier Medikamente aufwachsen. Glenn fängt die kräftigen und oft ungehörten Stimmen der Tansanier ein, die sich nur wenig von den Leben, Wünschen und Familien „unseres eigenen Lebens“ unterscheiden.

Filmpreis gewonnen
Auf dem 11. Zanzibar International Film Festival wurde jetzt erstmals der Ousmane-Sembéne-Films-for-Development Award vergeben. Der erste Preisträger ist Peter Glenns „Into the light“, auf Suaheli „Kwenye Mwangaza“. „Dem Film gelingt es erfolgreich, Botschaften der Hoffung zu übermitteln und er zeigt, wie Menschen auch im Angesicht von Not und Elend zu Hartnäckigkeit und Ausdauer fähig sind“, heißt es in der Begründung der Jury.
Der Preis ist mit 5.000 US-Dollar dotiert und wird von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Zusammenarbeit mit dem Filmfestival und der Southern Africa Communications for Development (SACOD) vergeben. Der Preis geht an Filme, die sich in besonderer Weise mit dem Thema Entwicklungszusammenarbeit auseinander setzen. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf dem Thema HIV/AIDS.
Thomas Kirsch-Woik, GTZ-Experte für HIV/AIDS: „Ich freue mich über die Entscheidung der Jury. Der Film verdeutlicht eindringlich, wie wichtig Aufklärung und rechtzeitige medizinische Versorgung der von HIV/AIDS betroffenen Menschen sind. Die zukünftige Entwicklung insbesondere der am stärksten betroffenen Länder Afrikas ist davon abhängig inwieweit es gelingt, die Pandemie in den Griff zu bekommen.
Für Deutschland gibt es für eine Aufführung noch keine gesicherten Termine, teilte die GTZ Herd-und-Hof.de mit. Die Entwicklungsexperten arbeiten jedoch daran, ihn auch auf Festivals in Deutschland zu zeigen.

Lesestoff:
Mehr Details gibt es auf der Internetseite des Films: www.intothelightfilm.com. Dort können auch Sponsorengelder investiert werden, um den Film international bekannt zu machen.

roRo

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