Marktschnipsel in Putins Krieg vom 14. März
Handel
Agrar- und Geschäftsticker in Putins Krieg vom 14. März
Die steigende Angst vor Inflation hat den US-Börsen einen bärischen Wochenabgang beschert. Die US-Amerikaner mussten neue Kraftstoff hinnehmen und die Inflation erreichte im Jahresvergleich einen Wert, der zuletzt 1981 gemessen wurde. Die Verbraucherstimmung sank bereits zum dritten Mal hintereinander und erreichte den niedrigsten Wert seit elf Jahren. Für diese Woche werden Zinserhöhungen der amerikanischen Fed und weitere von der Bank of England erwartet. Eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank wird von der ING-Bank nicht vor dem vierten Quartal erwartet.
Sri Lanka rutscht in die schlimmste Wirtschaftskrise. Die notwendigen Importe von Kraftstoff, Lebensmittel und Medikamente belasten das Budget. Die Reserven an Fremdwährung liegen bei nur 2,3 Milliarden US-Dollar. Die Regierung will im nächsten Monat bei dem Internationalen Währungsfonds vorsprechen. Die Forderung resultiert seitens der Opposition schon lange vor dem Putinkrieg – jetzt aber lenken Regierung und Zentralbank ein.
Russland ist beim Zahlungsverkehr vielfach vom Swift-System abgetrennt. Wickelt aber Zahlungen von und aus anderen Ländern über ein eigenes System, dem so genannten MIR, ab. Die ukrainische Nationalbank hat die Länder Armenien, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, die Türkei und Vietnam aufgefordert, MIR-Karten nicht mehr zu akzeptieren.
Offenbar hat Putin auch den chinesischen Premierminister Xi Jinping über seine Pläne mit der Ukraine belogen. In Peking fiel in der vergangenen Woche der von Moskau verbotene Begriff „Krieg“ das erste Mal. Zudem berichten britische Medien, dass China die Anfrage nach Flugzeugersatzteilen abgelehnt hat. Das offizielle China dementiert. Die weltweiten Sanktionen gegen Russland treffen auch das Reich der Mitte. Heute finden bilaterale Gespräche zwischen den USA und China in Rom statt.
Gazprom erfüllt nach eigenen Angaben weiterhin seine Lieferverpflichtungen nach Westeuropa. Am Samstag und Sonntag wurden 109,5 und 109,6 Millionen Kubikmeter Gas geliefert.
Die angekündigten neuen Gespräche zwischen der Ukraine und Russland sorgen Montagfrüh für einen guten Börsenstart. Die Märkte klammern sich an die Diplomatie.
Roland Krieg, VLE
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