Mehr Fairness im Handel
Handel
Gesucht: „Der gute und ehrliche Kaufmann“
Der Handschlag gilt, niemand wurde über den Tisch gezogen und Rechnungen sofort bezahlt. Es gibt noch immer den „guten und ehrlichen Kaufmann“. Aber es gibt auch unfaire Praktiken, wenn Versprechen gebrochen werden, ein Rabatt erzwungen oder Zugang zu einem Markt eingeschränkt wird. Unehrenhaft ist auch der Missbrauch von Siegeln, das Verschieben von Geschäftsrisiken, das Erheben ungerechtfertigter Gebühren oder der ungerechtfertigte Abbruch einer Geschäftsbeziehung.
Um diesen Gebaren Einhalt zu gebieten, arbeitet die EU an der Beendigung unfairer Handelsbeziehungen im Lebensmittelbereich. Maßnahmen, die bereits in der Richtlinie EG 2005/29 aufgestellt sind, zeigen aber zu wenig Besserung“, sagt Berichterstatter Edward Czesak von den polnischen Konservativen. Deshalb wurde am Mittwoch ein Vorschlag mit mehr Eingriffsmöglichkeiten abgestimmt und erhielt 600 Stimmen. Lediglich 48 stimmten bei 24 Enthaltungen mit „Nein“. Die größten Probleme bereiten die unfairen Praktiken, die mit einem „Angst-Faktor“ versehen sind, also einen nötigen Charakter aufweisen. Da gelte vor allem auf den Sektoren Milch und Obst und Gemüse.
Vor allem kleine Händler und Erzeuger sind die Verlierer der unfairen Praktiken, weil sie unter asymmetrischen Preisverhandlungsrunden leiden. Freiwillige Vereinbarungen helfen nicht, weil Erzeuger nicht stark genug auftreten können, auch kaum an Verhandlungen teilnehmen oder unter auftretenden Konflikten leiden.
Die Resolution des Parlaments ist eine nicht bindende. Die Arbeit gegen unfaire Praktiken ist auf der Webseite www.supplychaininitiative.eu dokumentiert.
roRo