Mehr Sorgfalt in der Lieferkette
Handel
EU: Freiwillige Maßnahmen reichen nicht aus
Die EU-Kommission hat am Mittwoch eine Strategie für weltweit menschenwürdige Arbeit vorgelegt. Im Mittelpunkt stehen die Beseitigung von Kinder- und Zwangsarbeit. Jedes zehnte Kind, 160 Millionen weltweit, leisten Kinderarbeit und 25 Millionen Menschen stecken in Zwangsarbeit. Die EU will als global führende Organisation die bisherigen Erfolge weiterführen. Zwischen 2000 und 2016 sank die Zahl der Kinderarbeiter um fast 150 Millionen. In den vergangenen vier Jahren ist die Zahl aber wieder um acht Millionen angestiegen.
Die EU will auf globaler Ebene Standards für die Verantwortung von Unternehmen setzen, ihre Handelspolitik an menschenwürdige Arbeit ausrichten, die internationale Arbeitsorganisation (ILO) und Welthandelsorganisation WTO bei ihrer Arbeit an den Zielen genauso unterstützen wie die G7 und G20 Länder und wird mit der Zivilgesellschaft enger an dem Thema zusammenarbeiten.
Seit 2020 wird an sorgsamen Lieferketten gearbeitet. Doch Forschungsarbeiten zeigten immer wieder, dass freiwillige Maßnahmen der Unternehmen sich oft nur auf die direkt vorgelagerte Stufe konzentrieren, während die Kinder- und Sklavenarbeit in der Lieferkette weiter hinten passiert.
Daher sollen die Sorgfaltspflichten weiter ausgebaut werden. Tatsächliche negative Auswirkungen sind abzustellen und ein Beschwerdeverfahren soll dabei helfen. Die Kommission will auch die Wirksamkeit ihrer Politik überprüfen und die Öffentlichkeit über ihre Arbeit unterrichten.
Die Verpflichtung gilt für Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten weltweit und mit mehr als 150 Millionen Euro Umsatz. Zwei Jahre nach der Einführung werden die Kriterien auf 250 Mitarbeiter und 40 Millionen Umsatz in den Branchen wie Mineralien und Textilien gesenkt, die besonders risikoreich sind. Die Richtlinie wird auch Unternehmen treffen, die ihren Sitz in Drittstaaten haben, aber die Umsatzkriterien in der EU erfüllen.
Sanktionen sind in Form von Geldbußen vorgesehen. Die Mitgliedsländer sollen eine Behörde für die Durchsetzung der Richtlinie bestimmen.
roRo
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