Mehrsprachige BSE-Informationen
Handel
FU Berlin informiert auf kyrillisch, türkisch und arabisch
> Nicht nur in Berlin, sondern auch in anderen Großstädten wie Köln, gibt es viele russische, türkische und arabische Menschen. Deren traditionelle Küche verwendet auch BSE-Risikomaterial, wie Gehirn oder Milz. Im Rahmen einer Doktorarbeit über Schafe in Marokko stellte sich heraus, dass Wissen, Informations- und Aufklärungsstand über BSE in vielen Ländern deutlich geringer ist als in der Bundesrepublik. Änderungen im EU-Recht erreichen diese Bevölkerungsgruppen oft gar nicht.Daher hat ein Projektteam der Freien Universität Berlin (FU) vor einem Jahr ein kurzes Informationsblatt in anderen Sprachen verfasst. Dort ist aufgelistet, welches Gewebe als Risikomaterial gilt und das Prionenkrankheiten auf den Menschen übertragen werden können. Darauf verweist Prof. Dr. Reinhard Fries vom Institut für Fleischhygiene der FU in Halle 4.2 / Stand 222. Auf Rezepturen mit Gehirn, Milz oder das Auskochen von Knochen, die mit der Wirbelsäule oder dem Kopf in Verbindung stehen, soll verzichtet werden.
Ähnlich schwierig wie Informationskampagnen zur gesunden Ernährung, sind Menschen die in Deutschland überwiegend in ihrer Muttersprache sprechen, schwer zu erreichen. Da solche Aufklärungen ohne Weiteres ungewollt politische Dimensionen erreichen, so Prof. Fries gegenüber Herd-und-Hof.de, ist dieses Informationsmaterial zunächst einmal ein erster Schritt. Ideen für weitere Kampagnen sind vorhanden, doch warten die Professoren die Resonanzen zunächst ab.
Neben dem Institut für Fleischhygiene sind auch Anatomen, Tierärzte und Immunologen in dem Projekt vertreten. Das Informationsblatt kann unter lmhyg@vetmed.fu-berlin.de oder 030-838-62569 eingefordert werden.
roRo
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