Milch: DBV-Forderungen und Marktausblick
Handel
Milch-Positionspapier des DBV und AMI blickt auf den Markt
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat in seiner Präsidiumssitzung in Berlin einen „Milchpolitischen Forderungskatalog“ verabschiedet.
Das Beschlusspapier des DBV richtet sich an Politiker in Deutschland und der Europäischen Union. Diese werden aufgefordert, die Stellung der deutschen Milchwirtschaft nicht durch eine einseitige Kostenbelastungen und wettbewerbsverzerrende Regulierung, wie sie zum Beispiel bei einer neuerlichen staatlichen Mengenregulierung oder durch weitere Auflagen für Güllelager entstünden, zu gefährden. Vielmehr erwarten die deutschen Milchbauern eine ermutigende Politik für eine unternehmerische und nachhaltige Milchwirtschaft, die sie in ihrer Markt- und Wettbewerbsorientierung stärkt.
Der Milchpolitische Forderungskatalog des DBV bringt in den fünf Kapiteln Markt, Betrieb, Tierhaltung, Umwelt und Agrarforschung die Kernanliegen der deutschen Milcherzeuger an die Politik zum Ausdruck. Der Forderungskatalog ist unter www.bauernverband.de/milch-forderung abrufbar.
Milchmarkt fester
Anfang 2012 hat sich nach den lang anhaltenden festen
Tendenzen die Lage am Milchmarkt zunächst gedreht. In der 1. Jahreshälfte
verlangsamte sich das Wachstum der Nachfrage bei weiterhin steigendem
Milchaufkommen.
Auf dem Weg zur Milchspitze waren die
Verarbeitungskapazitäten knapp und die Preise für Rohstoffe, wie auch für
Milchprodukte, gerieten unter Druck. Im 2. Halbjahr war das Rohstoffangebot
eher begrenzt und bei anziehender Nachfrage konnte sich der Milchmarkt wieder
spürbar erholen. In preislicher Hinsicht war 2012 auf allen Stufen entlang der
Wertschöpfungskette in der Jahresbetrachtung überwiegend von schwächeren
Preistendenzen gekennzeichnet. Dabei hat sich die Eiweißseite stabiler
dargestellt als die Fettseite.
Auch die Erzeugerpreise für Milch waren im Jahresverlauf deutlichen
Schwankungen unterworfen. Im Jahresmittel sank der Milchpreis nach Schätzungen
der AMI bundesweit auf 32,2 Ct/kg bei standardisierten Inhaltsstoffen. Das
waren knapp 8 % weniger als das Spitzenergebnis von 2011, aber dennoch ein Wert
oberhalb des langjährigen Mittels, das jedoch vor dem Hintergrund der stark
gestiegenen Kosten in den Milchviehbetrieben kritisch betrachtet werden muss.
In den ersten Monaten von 2013 hat sich der Milchmarkt erstaunlich positiv
entwickelt. Das Milchaufkommen war geringer als erwartet und ab März sogar
niedriger als vor Jahresfrist. Bei guter Nachfrage nach Milchprodukten im In-
und Ausland zeigte sich die Marktlage wie auch das Preisniveau auf den
Produktmärkten und für die Milcherzeuger im 1. Quartal sehr stabil. Im Februar
lag der Milchpreis laut AMI bei 33,8 Cent/kg. Damit waren die
Auszahlungsleistungen der Molkereien von November 2012 bis zur Mitte des 1.
Quartals 2013 nahezu stabil. Zuletzt haben die Preise für Milcherzeugnisse auf
Grund der sehr begrenzten Angebotssituation kräftig zugelegt.
In Anbetracht der eher gedämpften Erwartungen bezüglich des Milchaufkommens bei
tendenziell steigender Nachfrage dürften die Preise im Jahrmittel 2013 sowohl
für Milchprodukte, als auch auf der Erzeugerebene voraussichtlich die Höhe des
Vorjahres übertreffen.
DBV / AMI