Milchpolitik weiter in der Kritik
Handel
BDM kritisiert EU-Milchpolitik
Weiter in Kritik steht die EU-Milchpolitik beim
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM). Das Ziel Vollkostendeckende
Milchpreise sei noch immer nicht in Sicht, obwohl die EU mit der High Level
Group in Milk einige Vorschläge zur Verbesserung der Marktsituation gemacht
hat. So sei, erläuterte BDM-Vorsitzender Romuald Schaber, die Möglichkeit
Branchenverbände kein wirklicher Fortschritt, weil die Preise eben noch immer
nicht kostendeckend sind. Zudem dürften keine Absprachen getroffen werden. Auch
die Vertragsgestaltung wird kritisiert, weil die Bauern im Zeitlauf der
Verträge die Preise anpassen müssen dürfen. So bleibe wieder nur eine
Kalkulation von oben aus den Molkereien heraus. Positiv hingegen ist die
Möglichkeit, auch über Ländergrenzen hinweg Milch bündeln zu dürfen. Eine
mögliche Kennzeichnung bringe keinen Lichtblick. Wirkungen könnten nur regional
erzielt werden, womit die Situation des Gesamtmarktes nicht verbessert werde.
Den Aufbau einer Monitoringstelle bezeichnete Schaber als positiv.
Zur Verbesserung der Situation sollen
Bündelungskampagnen gestartet werden, weil vor allem Molkereien gegen diesen
Mechanismus Stimmung machten. Dänemark habe ein positives Signal ausgesandt. Dort
wird 95 Prozent der Milch an Arla geliefert und nach Beschluss der Regierung brauchen
Bauern nur maximal 80 Prozent an diese Molkerei liefern und können für den Rest
andere Anbieter suchen. Derzeit liegt
die Interventionsschwelle für Markteingriffe bei 21 Cent, was nach Schaber viel
zu niedrig sei. Krisenmechanismen müssten bereist bei Unterschreitung von 30
Cent greifen.
Weiterhin fordert der BDM eine freiwillige
Mengenstilllegung und ein Aussetzen der für April geplanten Quotenerhöhung um
ein Prozent bis sich der Markt erholt habe.
BDM zur GAP
Kritik gibt es auch an der Reform der Gemeinsamen
Agrarreform. Die Greening-Maßnahmen mit einer dreigliedrigen Fruchtfolge und
einem Höchstanteil von 70 Prozent bei einer Frucht seien zu leicht zu erfüllen
und lockerten die Landschaft nicht auf.
Das Umbruchverbot für Grünland ist zu wenig. Der BDM
fordert die Unterstützung des natürlichen Weidegangs zur Ausweitung des
Dauergrünlands. Auf schlechten Standorten solle Ackerland in Grünland
umgewandelt werden. viele Grünlandflächen sind kleinteilig. Der BDM fordert
eine Flächenzusammenlegung für eine rentablere Bearbeitung. Bei der Ausweisung
der ökologischen Vorrangflächen müsse mehr Fingerspitzengefühl gezeigt werden.
Regionen wie der Schwarzwald vertragen keine zusätzlichen Hecken und Büsche, so
der BDM.
Roland Krieg
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