Milupa produziert gegen Chinas Nachfrage an
Handel
Milupa: Neue Produktlinie füllt Regale mit Kindermilch
Das Milupa-Werk in Fulda produziert mittlerweile im Dreischichtbetrieb Kindermilch. Chinas Nachfrage nach Qualitäts-Kindermilch hat weltweit einen Sog in die Regale entfacht. Auch in Deutschland ist das Produkt knapp geworden [1].
Die chinesischen Mütter sorgen für Kapriolen auf dem deutschen Markt. Milupa entschuldigt sich auf seiner Webseite bei seinen Kundinnen und bietet eine kostenfreie Telefonnummer an, wo Mütter knappe Ware melden können. Der Konzern verspricht, die Lücken zu schließen.
Knappe Ware macht aber auch erfinderisch. Eine Kölner „Event-Agentur“ bietet Müttern Reimporte von Milupa-Milch an. Die kommt dann nicht aus China, sondern aus dem osteuropäischen Ausland und ist mit fremder Schrift versehen.
Milupa-Sprecher Stefan Stohl schaut sich das Angebot genau an, teilte er telefonisch Herd-und-Hof.de mit. Gerade Kindermilch muss sorgsam zubereitet werden. Wenn Kunden dann die Schrift nicht lesen können, könnte der Reimport Deklarationsansprüchen genüge.
Vielleicht ist das Kölner Angebot auch mehr Event als Markt. Relevant für den Auftritt des Markenherstellers scheint das Angebot nicht zu sein.
Vor einigen Wochen hat der Konzern eine neue Produktlinie auf den Markt gebracht, die zwischen dem ersten und zweiten Quartal mit einer Steigerung von 1,87 auf 2,5 Millionen verkauften Verpackungen die Regale wieder füllt. Das Aufkommen an der Telefonhotline habe sich seitdem um die Hälfte reduziert.
Milupa selber hat mit dem Hochfahren der Produktion und der Sicherstellung der Binnennachfrage so viel zu tun, dass für ein Extra-Engagement auf dem chinesischen Markt keine Zeit bleibe.
Das ist auch die Verantwortlichkeit des Mutterkonzerns Danone. Unter dem Namen Dumex wird in Asien Qualitätsmilch produziert und der chinesische Markt mitversorgt. Dumex ist Teil des Portfolios des britischen Marktbeobachters Dairy Markets.
Lesestoff:
[1] Goldrausch bei der Kindermilch
Roland Krieg