Mit dem Essen spielt man nicht
Handel
Inhaltsanalyse für „Advergames“
In den USA gibt es eine neue Diskussion um so genannte „Advergames“. Das Wort setzt sich aus Advertisement und Games zusammen und bezeichnet Video- und Internetspiele, die auf den Seiten der Hersteller von Getränken und Lebensmittel angeboten werden.
Wer erkennt den Zusammenhang?
Interaktive Spiele mit hohem Vergnügenswert machen vor allem bei Kindern unter 12 Jahren das Erkennen der verkaufsfördernden Absicht schwer. Besonders trickreich sind Rollenspiele, bei denen Kinder als Werbespezialisten für Firma auftreten. Sie wirken vor allem über die „gefühlte“ Telepräsenz und sind unterschiedlich gestaltet.
In einer Studie wurden 251 Advergames aus dem Lebensmittelbereich analysiert. Diese spiele stehen vor allem bei Süßigkeiten und Kaugummis im Vordergrund, gefolgt von Getreideflocken, Softdrinks und Knabbereien. 84 Prozent der über Advergames beworbenen Produkte wurden als Lebensmittel mit niedrigem Nährwert identifiziert: Die Fett- und Zuckergehalte waren zu hoch. Nur drei Prozent der untersuchten Spiele waren so konzipiert, dass sie etwas über die gesunde Ernährung oder zu den Produkteigenschaften etwas aussagten.
Lesestoff:
Mira Lee, Yoonhyeung Choi, Elizabeth Taylor Quilliam, Richardt T. Cole: Playing with Food: Content Analysis of Food Advergames, in: Journal of Consumer Affairs, Band 43, Heft 1, 2009, S. 129 – 154
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