Mit Konsumlaune in den Sommer

Handel

Für den Urlaub wird gespart

Die Wirtschaftslage ist nach wie vor gut, wenn die Prognosen mittlerweile auch von einer „Eintrübung“ sprechen, weil das erste Quartal 2018 gegenüber dem 4. Quartal 2017 nur um 0,3 Prozent zulegen konnte. Der Handelsverband Deutschland (HDE) notiert die Bundesrepublik zusammen mit Frankreich und Italien daher als „Wachstumsschlusslicht“ in der EU. In Deutschland resultiert die Abschwächung aus einem Rückgang beim Export und mangelnden Staatsausgaben. Uneinigkeit herrscht über den weiteren Verlauf. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle geht von einer Schwäche in den beiden Folgequartalen aus, während das Bundeswirtschaftsministerium vom Ergebnisim  ersten Quartal nur von einer „Delle“ spricht.

Die Beziehung zu den USA und der nach wie vor offene Ausgang des Brexit drücken auf die Geopolitik. Am 14. Juni tagt die Europäische Zentralbank wieder. Der HDE hofft mit Blick auf die steigenden Ölpreise auf ein Ende der Niedrigzinspolitik. Aber ob das Italien zuzumuten ist? Ergebnis offen.

Dem Verbraucher ist nach wie vor nichts anzumerken. Er konsumiert fröhlich in den Sommer hinein. Die Arbeitsmarktsituation und die Einkommenserwartungen lassen das auch zu. Aber die Sparneigung nimmt aktuell zu. Das könnte aus Sicht des HDE einen Blick auf gedämpfte Wirtschaftserwartungen interpretiert werden, gegen die Konsumenten Vorsorge treffen. Allerdings hat die Anschaffungsneigung bei Kunden im Juni 2018 ein Allzeithoch erreicht. Das Sparen kann auf neue Anschaffungen oder den Sommerurlaub hinweisen. Es muss kein Fettpolster für magere Monate sein.

roRo

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