Molkepulver für China im Russland-Transit

Handel

EU-Molke durch Russland mit elektronischer Begleitung

Molke ist eines der Produkte, die Russland auf seiner Embargo-Liste für die EU stehen hat. Seit Züge von Europa aus durch Russland nach China fahren besteht die Gefahr, dass Molke aus der EU noch vor der chinesischen Grenze abgeladen wird. Daher hatte Russland im Jahr 2014 ein Transitverbot durch Weißrussland verhängt.

Das wurde mit dem Dekret Nummer 290 vom 24. Juni 2019 hinfällig, sofern die Waren mit elektronischen Ortungssystemen begleitet werden. Russland hat aktuell die Vorschriften für den Transit von Embargoware aktualisiert.

Mitte Mai wurden zwei 40-Fuß-Container mit Molkepulver für die Herstellung von Babynahrung nach Changchun abgefertigt. Einer kam mit der Bahn aus Duisburg, der andere wurde von Dänemark aus nach Polen verschifft. Im polnischen Malaszewicze vor dem weißrussischen Brest kamen beide Container auf den gleichen Zug, der nördlich der Mongolei in Zabaikalski die Grenze nach China erreichte. Schon im März haben die Niederländer einen Container mit gefrorenem Lachs über Duisburg nach China geliefert. Beide Tests waren aus russischer Sicht erfolgreich, so dass die Routen jetzt mit elektronischen Siegeln genutzt werden können.

Russland hat für den Transit 30 Kontrollstationen an Straßen und Bahngleisen eingerichtet, an denen autorisiertes Personal die elektronischen Siegel anbringen und entfernen darf. Die Nutzung der E-Siegel kostet 67 US-Dollar pro Tag. 

Roland Krieg

© Herd-und-Hof.de Nutzungswünsche: https://herd-und-hof.de/impressum.html

Zurück