Mopro Snacks

Handel

Inter Mopro 2004

> Die Milch steckt in der Klemme. Wer heute ein Kühlregal betrachtet sieht eine verwirrende Anzahl an Milchprodukten. Milch pur lässt sich in der Werbung kaum noch hervorheben ? da müssen andere Produkte her: fastenmilch, Milchmixgetränke, cholesterinsenkende Zusatzstoffe oder Vollmilch, die vierzehn Tage lang haltbar ist.
Deutsche Milch ist die billigste in Europa und Bauern blockierten in diesem Sommer die Auslieferungsläger von Aldi und Lidl, weil Erzeugerpreise unter 32,5 Cent nicht mehr kostendeckend sind. Auf der anderen Seite deckt Milch als das Paradebeispiel des Ökoproduktes auch die Premiumpreisklasse ab.
Insgesamt jedoch liegen die Verkaufsmengen der im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) so genannten ?Weißen Linie? wieder unter denen des Vorjahres, wie das Magazin Milch-Marketing vor der Messe in Düsseldorf beklagte. ?Der Aldi-Anteil lag mit 23,8 Prozent der Tonnage fast zwei Prozentpunkte unter dem entsprechendem Vorjahreswert, ebenso wie der Umsatzanteil, der auf 18,3 Prozent gesunken ist.? Andere Discounter haben zugelegt, so dass die Experten eine neue Preisschlacht befürchten, da Aldi die Anteilsverluste wieder ausgleichen will.

Käse ist schwierig
Auch im Käsebereich machen sich die preisorientierten Verbraucherentscheidungen bemerkbar. Die Käsebedientheke wird gegenüber der SB-Theke abgebaut. Die in der Fachpresse veröffentlichte ?betriebswirtschaftliche Erfolgsrechnung Käse? weist auch die Gründe aus: Die Personalkosten drücken das Betriebsergebnis. Die ?offene Theke? wird von den Verbrauchern als SB-Bereich akzeptiert. Er braucht den Kilopreis nicht mehr auf seine Einkaufsmenge zurückzurechnen und gewinnt Vertrauen in die Markenauszeichnungen. Fakten, die sich im ?Pre-Packing? wiederspiegeln: Geschnittener Käse in folienumhüllter Schale wird dem LEH als Kostenbremse angeboten. Nur der Verbraucher muss noch überzeugt werden, dass dieser Käse vom LEH frisch abgepackt ist. Wird er tatsächlich in Eigenregie geschnitten und verpackt, kann sich der Handel mit einem Frische-Argument von den Discountern absetzen und Marktanteile wiederholen.

Trends 2005
Milchgetränke können mittlerweile auch aus dem Automaten gezogen werden. Diesen Monat ist ein großer Test angelaufen, der die Akzeptanz beim Kunden messen soll. Käse-Snacks hingegen sind bereits voll akzeptiert: Single-Haushalte, hohe Mobilität der Kunden und selbstständige Konsumbereitschaft von Kindern und Jugendlichen erfordert conveniente Milch-Snacks aus dem Kühlregal.

Fingerfood
Die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA ? ?Das beste vom Bauern?) platziert ihre Marketingstrategie wieder einmal am verbraucherfreundlichsten. Küchenchef Joachim Ahrend zaubert auf der Messe verschiedenes Fingerfood, das auch Sie ganz leicht zubereiten können. Zum Beispiel die
Föhrer Deichschnitte
Zutaten:
1 Baguette
250 g deutscher Schafskäse
1 Eisbergsalat
12 Cherrytomaten
Rapsöl
1 TL getrockneter Oregano
schwarze Oliven ohne Stein
Salz und Pfeffer

Zubereitung:
Baguette in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden. Schafskäse mit einer Gabel zerkleinern und mit Rapsöl und Oregano mischen. Mit Salz (Vorsicht: Schafskäse ist von sich aus schon salzig) und Pfeffer abschmecken. Dann die Baguettescheiben mit je 1-2 Blättern Eisbergsalat belegen und das Schafskäsetartar eiförmig (am besten mit einem Löffel) aufbringen. Schließlich das Ganze mit 2 halben Cherrytomaten und einer Olive garnieren.

Guten Appetit
P.S.
Es gibt rund 400 Sorten Käse in Deutschland. Damit werden wir lediglich von den Franzosen noch übertroffen. Unter www.deutscher-kaese.de finden Sie alle Sorten und eine Beschreibung wofür Sie den Käse verwenden können.

Roland Krieg

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