Nachhaltige Adventszeit
Handel
Klimafreundliches Weihnachten
Der Konsumrausch zur Adventszeit ist Stress pur für Mensch, Klima und Umwelt. Der Einkaufratgeber www.nachhaltiger-warenkorb.de zeigt, wie das Weihnachtsfest klimafreundlich und nachhaltig wird.
Energiesparende Beleuchtung: Weihnachten leuchtet es in vielen Gärten und Wohnungen. Das wirkt sich auf den Stromverbrauch und die Umwelt aus. Herkömmliche Lichterketten sind extreme Stromfresser. Eine Kette aus kleinen Glühlampen verbraucht innerhalb nur eines Tages Stromkosten von rund sechs Euro. Lichterketten aus Leuchtdioden halten nicht nur um ein Vielfaches länger, sie benötigen auch bis zu 90 Prozent weniger Strom. Für draußen eignen sich durch Solarenergie gespeiste LED-Ketten. Empfehlenswert sind Lichterketten mit Zeitschaltuhr. Denn einige Stunden reichen für die festliche Stimmung aus. Wichtig: alte oder kaputte LED-Lampen sind Elektroschrott.
Nachhaltig und kreativ Einpacken: Gerade zu Weihnachten landen am Ende viele schöne Geschenkpapiere im Müll. Daher sollte man auf möglichst umweltfreundliche Verpackungen und Geschenkpapier aus Recyclingmaterial achten – zum Beispiel mit dem Blauen Engel. Zeitungspapier, Stofftüten, Geschenkbänder aus Stoff oder Papier sind gute Alternativen zum herkömmlichen Geschenkpapier.

Nachhaltiges und faires Spielzeug: Belastbarkeit und Langlebigkeit sind Qualitätskriterien für Spielsachen. Wichtig ist robustes Material, das nicht gleich kaputtgeht. Bauklötze, Eisenbahnwaggons oder Tierfiguren aus natürlichem Holz sind haltbare Spielzeuge, die über mehrere Generationen für Spielspaß sorgen können. Ein weiteres Plus ist Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Langlebiges, strapazierfähiges Spielzeug ist zu finden auf Spielzeugbörsen, Flohmärkten oder in Secondhandläden. Für die Menge gilt: Lieber wenig Spielzeug in guter Qualität kaufen als viele billige Produkte. Wenn Kinder mit ihrem Lieblingsspielzeug über Jahre hinweg spielen, bauen sie eine stärkere Verbindung dazu auf.
Zeit schenken: Gemeinsamer Spaß beim Toben, Vorlesen und Basteln ist für die Kinder wichtiger als hohe Spielzeugberge. „Zeit statt Zeug“ ist ein wichtiges Motto im Zusammenleben mit Kindern, das allen gut tut. In diesem Sinne kann man auch Geschenke auswählen, zum Beispiel einen gemeinsamen Spieletag mit Sackhüpfen und Topfschlagen organisieren. Manchmal reicht es auch schon, so lang, wie die Kinder möchten, den Arbeiten an einer Baustelle zuzugucken, aus Kartons Autos und Puppenhäuser zu basteln, eine Höhle unter dem Esstisch zu bauen und darin zu essen oder einen exklusiven Mama- oder Papa-Spielenachmittag zu verschenken – ohne die Geschwister.
Spenden statt konsumieren: Wer kurzfristig noch eine sinnvolle Geschenkidee sucht, kann statt eines Verlegenheitsgeschenks eine Geschenkspende in Betracht ziehen. So kann man den Liebsten zeigen, dass man an sie denkt, und gleichzeitig Menschen in Not helfen. Viele Organisationen weltweit, aber auch lokal aktive Hilfsorganisationen bieten solche Geschenkspenden an.
Nachhaltige Weihnachtsbäume: Fällen, schmücken, wegschmeißen: Für nachhaltig gesinnte Menschen ist es äußerst fragwürdig, so mit Bäumen umzugehen. Aber Weihnachten ohne Christbaum? Unvorstellbar für die meisten. Etwa 30 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in Deutschland verkauft. Auch wenn die gewöhnliche Christbaum-Plantage CO2 bindet, ist sie eher ein trostloser Anblick: Durch den oft intensiven Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Mineraldünger schadet sie den Böden, Gewässern und Ökosystemen. Und die eigene Gesundheit kann belastet werden, wenn der mit Chemikalien behandelte Weihnachtsbaum mitten im Wohnzimmer steht. Empfehlenswert sind stattdessen heimische Fichten, Kiefern oder Tannen, die auf sogenannten Sonderflächen unter Strom- oder Leitungstrassen wachsen. Die Flächen sind Teil der regionalen Forstbetriebe. Wer Freude am Gärtnern und Platz im eigenen Garten hat, kann seinen Weihnachtsbaum in einen Topf einpflanzen und sich so das gesamte Jahr darüber freuen.
Den eigenen Weihnachtsbaum basteln: Für handwerklich begabte und Do-it-yourself Fans gibt es eine weitere Lösung, der selbst gebauten Weihnachtsbaum. Ob aus Ästen und Zweigen, aufgehängten Holzleisten, Erinnerungsfotos, aufgestapelten Büchern oder an einer Leiter aufgehängten Christbaumkugeln: Die Form eines Weihnachtsbaums lässt sich beliebig nachbilden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und durch eine vorweihnachtliche Bastelaktion kann die Besinnlichkeit ganz sicher genauso einkehren, wie durch den gemeinsamen Besuch beim Weihnachtsbaumhändler. Auch Zweige und Zimmerpflanzen lassen sich gut schmücken und so kreativ umgestalten.
PI / roRo; Foto: nachhaltiger-warenkorb.de / Christof Rieken