Nachhaltige Biomassestrategie

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Biomasse nachhaltig produzieren

Biomasse kann sein Potenzial nur dann entfalten, wenn sie weniger Emissionen produziert als fossile Energieträger. Deshalb hat das Umweltbundesamt mit der Forschung Bio-global eine Strategie entwickelt, Biomasse nicht auf Kosten der Biodiversität und Umwelt anzubauen.

Mehrfachnutzung von Biomasse
Ab Januar 2011 muss Biomasse zertifiziert sein. Zur Ausgestaltung der Kriterien will das Umweltbundesamt (UBA) mit dem Forschungsprojekt Bio-global beitragen.
Im Vordergrund steht die Mehrfachnutzung der Biomasse. Heute wird sie vorwiegend direkt zu Strom, Wärme und Kraftstoff umgewandelt. Holz oder Pflanzenöle sollen nach Ansicht des UBA zunächst stofflich in Nutzungskaskaden eingeschleust werden. So könne Holz beispielsweise zunächst als Möbel und Bauholz Verwendung finden und erst am Ende energetisch genutzt werden. Daher müsse der heute vorherrschenden Ausbau der direkten Umwandlung von Biomasse gestoppt werden.

Eigene Flächen
Beim Anbau von Biomasse müsse auf die Nutzungskonkurrenz zu Nahrungs- und Futtermittel geachtet werden. Auf degradierten Flächen könne Biomasse zudem viel Kohlenstoff binden und bewirke keine Landnutzungsänderung. „Aus Umweltschutzgründen ist es wichtig, dass der Anbau von Energiepflanzen in extensiver Form geschieht und ohne negative Wirkungen auf den Boden und den Wasserhaushalt“, so Jochen Flasbarth, Präsident des UBA.

Internationalisierung
Sinn machten Standards nur, wenn sie auch international gültig sind. Es müssten daher projektbezogene Standards entwickelt werden, die von WTO-Regelungen unberührt bleiben und auch soziale Fragen beinhalten. Die ersten Erfahrungen aus den laufenden Zertifizierungen könnten eine Basis für die Globalisierung der Standards sein, so Flasbarth.

Lesestoff:
Die Studie kann kostenfrei beim UBA eingesehen werden: www.uba.de/uba-info-medien-e/3961.html

roRo

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