Nachhaltiges Kapitalmanagement
Handel
Nachhaltige Geldanlagen für Nonprofit-Organisationen
Nonprofit-Organisationen brauchen zur Verwirklichung ihrer „Mission“, die meist soziale, ökologische, kulturelle oder religiöse Ziele verfolgt, frei verfügbare Finanzmittel. Insbesondere Stiftungen sind dabei auf ein adäquates Management ihres Stiftungskapitals angewiesen, dessen Kapitalerträge regelmäßige Einnahmen für die Deckung der Stiftungsausgaben erbringen sollen. Stiftungen müssen zwar eine Vielzahl von gesetzlichen Vorgaben beachten, sind aber dennoch relativ frei in der Wahl ihres Vermögensmanagements. Dies erlaubt es ihnen, durch nachhaltige Anlageprodukte, wie vor allem Investmentfonds oder individuelle Vermögensverwaltungs-Mandate, ökologische, ethische und soziale Aspekte in ihr Vermögensmanagement zu integrieren.
Nachhaltig auf ganzer Linie
Auf diesem Weg gelingt es den Stiftungen, ihre Werte und ihre Mission nicht nur auf dem klassischen Weg über Realleistungen umzusetzen. Sie erreichen durch die gezielte Ausrichtung der Anlage ihres Stiftungskapitals zudem, die Finanzerträge durch solche Emittenten von Anlagetiteln erwirtschaften zu lassen, deren Wertschöpfungen, Werteorientierung und Produkte konform mit den stiftungseigenen Vorstellungen sind.
Wie das am besten gelingt hat die Studie „Nachhaltige Geldanlagen für Nonprofti-Organisationen“ am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der Universität Stuttgart unter Leitung von Prof. Henry Schäfer durchgeführt.
Die Stiftungen können dabei den individuellen Grad an nachhaltiger Ausrichtung ihrer Geldanlage selbst bestimmen. Die Bandbreite, die von den Stuttgarter Finanzwissenschaftler in der Studie identifiziert wurden, reicht von Anlageformen, die in erster Linie die ökonomische Nachhaltigkeit fördern (NH1-Prinzip), und Anlageformen, die im Einklang mit den Stiftungszielen stehen und somit Widersprüche zum Stiftungszweck vermeiden (NH2-Prinzip), über den Einsatz des sonst „brachliegenden“ Stiftungskapitals unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten (NH3-Prinzip) bis hin zur vollständigen Erfüllung des Stiftungszwecks durch nachhaltige Geldanlagen (NH4-Prinzip).
In einem zweiten Teil der Studie untersuchten die Wissenschaftler, welche Möglichkeiten Finanzdienstleister habe, den Bedarf an nachhaltigen Geldanlagen zu decken.
Die Veröffentlichung der Studie ist für Mitte 2010 vorgesehen.
roRo; Foto: Uni Stuttgart (§ 58 Steuerlich unschädliche Betätigungen des AO (Gesetz zur Abgabenordnung)