Nachhaltigkeit kein Verkaufsargument
Handel
Anbieter müssen für Klimaneutralität sorgen
Das Tourismus-Symposium an der Hochschule München kam zu einem nüchternen Ergebnis: Klimaneutralität ist für Touristen kein Verkaufsargument. Das ist das ergebnis des europäischen Projektes ClimAlpTour, das Strategien für den Klimawandel in der Tourismusbranche erarbeiten will.
Selbst ist der Hotelier
Derzeit blenden die Urlauber die Folgen des
Klimawandels und nötige Anpassungen weitgehend aus, heißt eines der Ergebnisse
des Symposiums. Die Gäste setzen nicht auf Verzicht oder nachhaltigen
Tourismus, sondern folgern der Maxime „wie bisher“ oder sogar „erleben, solange
es noch geht“.
Anbieter sollen versuchen, die Klimawirkungen innerhalb
ihres Angebotes zu optimieren, anstatt Klimaschutz als Hauptaspekt zu
vermarkten. Ron Schmid von der Vereinigung der Bio-Hotels: „Wir können den Gast
mit seiner diffusen Angst nicht alleine lassen. Notfalls müssen wir ihm die
Entscheidung abnehmen, und es einfach tun.“
Prof. Dr. Felix Kolbeck von der Hochschule München
ergänzt: „ Der Gast will keinen „Klimaurlaub“ machen, also die Klimaverträglichkeit
als Leitmotiv seines Urlaubs haben, sondern in für ihn attraktiven Themen
angesprochen werden, wie etwa Ernährung, Sport, Wellness.“
Solche auf Freiwilligkeit basierende Strategien
scheinen erfolgreicher als Verbote. Allerdings können Marktanreize die Angebote
steuern helfen und so die Auswahl kostenorientiert unterstützen.
In Grainau beispielsweise hat das
Alpenforschungsinstitut (AFI) einen alpinen Naturerlebnispark unterhalb der Zugspitze
entwickelt, wo Gäste ab Ende 2011 mit allen sinnen erfahren können, wie sich
das Leben als auch das Klima im Laufe der Zeit gewandelt hat. Damit zielt
Grainau nicht nur auf die klassischen Ski-Touristen, sondern will sich neue
Gästeschichten erschließen. Parallel beleuchtet das AFI, welche Chancen und
Risiken ein Naturpark rund um das Karwendel auf bayrischer Seite birgt.
Lesestoff:
Alle Vorträge des Symposiums sind auf der Seite www.tourismus.hm.edu eingestellt.
roRo