Nachhaltigkeit wird umgesetzt
Handel
Metro schaut auf die Kühltechnik
Nachhaltigkeit ist bei den meisten Menschen ein Modewort geworden. Kaum jemand hat konkrete Vorstellungen. So rutschen viele Anstrengungen des Handels durch das Aufmerksamkeitsnetz. Die Sonderschau Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility auf den Düsseldorfer Intermessen bringt aber manches an den Tag. Marion Sollbach, Abteilungsleiterin für Nachhaltigkeit und Umwelt bei der Metro Group stellte die Kostenersparnis in der Kühlkette vor.
Hälfte der Energie für die Kühlkette
Die Zahl der Single-Haushalte nimmt zu, Tiefkühlkost
entspricht dem Kundenwunsch Convenience-Produkte nachzufragen und die
Zubereitungszeit verkürzt sich bei frostiger Ware. Das führt beim Handel zu
einem stetigen Ausbau der Kühlfläche. Eine Analyse der Metro hat dabei gezeigt,
dass die Hälfte der Energiekosten für die Kühlung aufgewandt wird. Nach
Sollbach war das Unternehmen über das Ergebnis überrascht, hat in den letzten
drei Jahren dann aber auch einiges getan, um die Energiekosten und
Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Zwischen 2006 und 2009 konnten pro Quadratmeter
Verkaufsfläche die Treibhausgase von 355 auf 336 Kilogramm im Jahr gesenkt
werden. Der energieverbrauch von 460 auf 416 kWh. Das hat nach Angaben von
Sollbach 235.000 Tonnen CO2 und 480 Millionen kWh eingespart.
Rund 10 Prozent der Einsparungen sind nach Sollbach auf
sind auf Mitarbeitermotivation und Ideen zurückzuführen. Die Metro hat ihren
Mitarbeitern dazu eine „Energie-Fibel“ zur Hand gegeben. Schwieriger ist die
Eingrenzung der Kühlmittelverluste. Jedes verlorene Gramm Kühlmittel kostet, so
Sollbach. Ab 2011 dürfen Altanlagen nur noch vier Prozent, Neuanlagen nur noch
ein Prozent Leckageverluste aufweisen. „Ambitionierte Vorstellungen“,
kommentiert Sollbach.
Der Einsatz von moderner Technik hingegen scheint die
größten Erfolge hervorzubringen. Der Handel hat generell fast alle Kühlmöbel
mit Schiebeabdeckungen ausgestattet. Außerhalb der Geschäftszeiten kann bei der
Metro die Kühlmöbelbeleuchtung abgeschaltet werden und ein herabgelassenes
Nachtrollo hält die die Kälte im Regal. In den Cash & Carry – Märkten für
Großkunden hat die Metro in vereinzelten Geschäften die Kühlmöbel durch
Kühlräume ersetzt, in denen die Ware auf Holzregalen bei Null Grad lagert. Für
Profikunden, die gezielt zehn Träger Joghurt abholen, ist das praktikabel – für
Normalkunden, die gerne zwischen den Regalen schlendern, nicht. Aber, so
Sollbach, es wäre interessant das auch dort einmal zu testen.
roRo