Nachhaltigkeitswege für die Konsumgüterindustrie

Handel

Nachhaltigkeitswege für die Industrie von GS1 Germany

Nachhaltigkeit ist ein schwerer Begriff. Die einst aus der Forstwirtschaft stammende Verhaltensnorm wird durch ihren inflationären Gebrauch heute stark individualisiert. Jeder setzt andere Maßstäbe und setzt einen anderen Fokus auf die Wertschöpfungskette. Das macht es für Konsumenten schwer, sich zwischen Produkten zu unterscheiden, und dem Handel, sich verbrauchergerecht zu positionieren.
Die Kölner GS1 Germany, der Dienstleister für Identifikations- und Prozessstandards hat zusammen mit dem Wuppertal Institute Collaborating on Sustainable Consumption and Production (CSCP) Experten aus Industrie, Handel, Politik, Wissenschaft, Forschung, Zivilgesellschaft und Verbraucherverbände umfangeich befragt und die Studie „Nachhaltigkeit in der deutschen Konsumgüterwirtschaft – Themen, Trend uns Initiativen“ erstellt. GS1 Germany will die Konsumgüterindustrie bei der Ausrichtung auf das Thema Nachhaltigkeit unterstützen. Geschäftsführer Jörg Pretzel: „Mit der Studie leistet GS1 Germany wichtige Pionierarbeit, um dem Thema bei Industrie, Handel und Dienstleistung die nötige Trennschärfe zu verleihen.“ So spielen etwa bei der Herstellung von Textilien Nachhaltigkeitskriterien wie Kinderarbeit eine wichtige Rolle, während bei Waschmitteln die Nutzungsintensität des Verbrauchers und die Verwendung niedriger Temperaturen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.

Schlüsselthemen und Handlungsfelder

Die Studie hat mit Klimaschutz, nachhaltiger Ressourcen- und Landnutzung, fairen Handelspartnerschaften und Kooperationen, Produkttransparenz sowie Förderung nachhaltiger Konsummuster fünf wesentliche Schlüsselthemen herausgearbeitet. Für die Umsetzung sehen die Befragten Information und Kommunikation, nachhaltiges Supply Management, Förderung nachhaltiger Konsummuster und übergreifende Nachhaltigkeitsstrategien als übergeordnete Handlungsfelder an.
Der Haupttreiber für mehr Nachhaltigkeit ist Produkttransparenz. Nur wenn die Auswirkungen von Produkten den Konsumenten verständlich werden, kann er sich für sein „richtiges Produkt“ entscheiden. Ein Label alleine reicht dabei nicht aus. Oft fehlen den Konsumenten die Hintergründe, um die zur Verfügung gestellten Informationen tatsächlich zu bewerten.
Nachhaltigkeit ist aber auch so komplex, dass Unternehmen das Thema nicht im Alleingang stemmen können. Lösungen erfordern Bündelung von Ressourcen, Informationen und Ansätzen. Ein klares Statement in der Studie.
Nachhaltigkeit wird daher nicht nur durch den Kauf eines gelabelten Produkts erreicht, sondern durch einen Wandel vom Einkaufs- zum Lebensstil. Das setzt aber einheitliche Erfassungsmethoden und harmonisierte Messgrößen von Kriterien voraus, so die Studie.

Lesestoff:

Die Studie gibt es bei www.gs1-germany.de

Roland Krieg

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