Nagel bildet Lkw-Fahrer jetzt selber aus

Handel

Nagel begegnet Fahrermangel mit eigener Fahrschule

Das Wissen über den Fahrermangel im Handel hat Ende 2017 sogar die Tageszeitungen erreicht. Das Weihnachtsgeschäft schien in Gefahr. Grundsätzlich hat sich wenig verändert, weil es im Schwerlastverkehr an Fachkräften auch heute noch mangelt.

Das hängt nicht nur an den schwierigen Arbeitsbedingungen wie Lenkzeiten, Verkehrsdichte und fehlenden Ruheparkplätze an Autobahnen ab, sondern ist vor allem durch den stetigen Anstieg der Verkehrsnachfrage durch die anhaltende positive Konjunktur bedingt. Im Juli verzeichnete das Bundesverkehrsministerium deshalb bereits eine Anpassung innerhalb der Speditionen durch Lohnerhöhungen und einer vermehrten Anstellung ausländischer Fernfahrer. Doch kommen die Lösungen mit dem Anstieg des Güterverkehrsumsatzes um 3,9 Prozent im Jahr 2017 nicht hinterher. Dieses Wachstum ist das höchste der vergangenen zehn Jahre.

Der Fahrermangel sei kein Risiko für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, aber die Umsätze hätten höher ausfallen können, wenn genügend Fahrer vorhanden wären, teilte das Ministerium mit. Zwischen 2013 und 2017 hat die Bundesregierung die Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten im Güterkraftverkehr mit schweren Nutzfahrzeugen mit insgesamt 159.795 Euro gefördert.

Der Lebensmittelspediteur Nagel Group arbeitete seit 2016 bereits mit der Schweriner Fahrlehrerausbildungsstätte und der Fahrschule Baade zusammen und gründete Anfang 2018 die Nagel Fahrer-Akademie. Jetzt hat der Lebensmittellogistiker die beiden Ausbildungsstätten übernommen, um dem sich zuspitzenden Mangel an Berufskraftfahrern zu begegnen. Zusammen bilden sie das Nagel Driving Center ist für die Einstellung neuer Fahrer sowie für die Aus- und Weiterbildung sowohl der eigenen als auch der Unternehmerfahrer zuständig.

Noch seltener als Berufskraftfahrer sind qualifizierte Fahrlehrer für Berufskraftfahrer, vermerkte Raik Spengler, Leiter der Fahrer-Akademie.

roRo

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