Neues vom Holz
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Forschung und Portal über Holz
Jetzt im Herbst macht der Waldspaziergang durch bunte Laubwälder besonders viel Spaß. Wald gewinnt jedoch als erneuerbarer Rohstoff an Bedeutung. Australiens Forscher suchen nach dem Geheimnis der sprichwörtlichen Dauerhaftigkeit. Und weil die Forsten in aller Munde sind, hat das Europäische Forstinstitut ein neues Portal im Internet erstellt.
Beta-Tubulin macht das Holz stark
Dauerhaftigkeit ist einer der wichtigsten Qualitätsfaktoren bei Holz. Wissenschaftler der Universität von Melbourne haben bei Eukalyptusbäumen das Gen entdeckt, welches für Robustheit und Dauerhaftigkeit des Holzes verantwortlich ist.
Nach Dr. Antanas Spokevicius von der School of Forest and Ecosystem in Melbourne verfügen Bäume, wie viele andere Pflanzen auch, über zwei Zellwandschichten. Die erste dünne Wand hält den Inhalt der Zelle zusammen und die zweite dickere Wand bestimmt die Festigkeit. In Baumstämmen und Ästen ist diese zweite Wand entscheidend, um deren immense Höhen sowie deren Gewicht zu halten und gleichzeitig die notwendige Flexibilität zu liefern, dank deren Bäume starken Winden standhalten.Das Beta-Tubulin genannte Gen bestimmt, wie Cellulosefasern in der zweiten Pflanzenzellwand angeordnet sind. Vergleichbar wie Stahlstreben sorgen die Mikrofibrillen für Stabilität, wenn sie die richtige Ordnung haben.
„Unsere Erkenntnisse sind ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von Holzfasern mit unterschiedlichem Bruchwiderstand sowie Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften“, prognostiziert Dr. Spokevicius. Forstwirte könnte mit einer auf diesen Erkenntnissen beruhenden Diagnosemethode bereits Setzlinge auf ihre Qualität beurteilen. Jungtriebe, die über das Gen verfügen, können gezielt ausgewählt und angepflanzt werden.
Euroforst-Portal
„Der Österreichische Walddialog ist ein Dialogprozess aller waldrelevanten Akteure, die ihr wechselseitiges Interesse an Wald- und Forstwirtschaft formulieren und damit an der Entstehung eines Waldprogramms mitwirken wollen. In seinem Mittelpunkt steht die Suche nach Problemlösungen für Interessenskonflikte im Waldbereich.“
Solche Ideen und viel Umweltschutzprogramme sind jetzt auf einem neuen Waldportal zusammengefasst. Aber auch forsttechnische Neuigkeiten kommen nicht zu kurz.
Euroforest ist ein freier und nicht-kommerzieller Service, der jetzt im Internet freigeschaltet wurde. Das Portal will Informationen über den Wald und seine Nutzung anwenderfreundlich anbieten und beinhaltet eine Fülle von Links von Organisationen, Netzwerken und Datenbanken aus allen europäischen Ländern.
Das Portal bietet eine technische Plattform, neue Forstportale einzubinden. Als Beispiel ist die finnische Region in Nordkarelien vorgegeben. Deren Regionsrat hat zusammen mit dem europäischen Waldinstitut und der Universität Joensuu das Portal gestaltet und wird es auch betreuen.
Lesestoff:
Mehr über die Holzforschung aus Melbourne finden sie unter www.wissenschaft-australien.de.
Das neue Holzportal können sie unter www.forestportal.efi.int erreichen.
roRo; Foto: roRo