Noch mehr Geld gegen Russlands Embargo
Handel
Absatzförderung erhält weitere Millionen
Die EU-Kommission hat am Mittwoch weitere Gelder für die Absatzförderung von Agrarprodukten frei gegeben. Damit soll vor dem Hintergrund des russischen Importembargos die Ware anderweitig beworben werden. 30 Millionen Euro stehen ab 2015 zur Verfügung und erweiteren das Volumen von 60 Millionen, die im aktuellen Agrarhaushalt vorgesehen sind. Die 30 Millionen werden kofinanziert, so dass die Erzeuger und Verarbeiter auf die gleiche Summe aus den nationalen Haushalten hoffen dürfen.
EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos rät, die Chancen zu nutzen: „Die heutige Änderung bedeutet, dass für die bis Ende dieses Monats eingereichten Absatzförderungsprojekte EU-Mittel in Höhe von 60 Mio. EUR zur Verfügung stehen. Da die Absatzförderungsorganisationen die Projekte kofinanzieren, könnten 2015 Programme mit einer Dotation von mindestens 120 Millionen Euro anlaufen. Ich lege den landwirtschaftlichen Organisationen dringend nahe, diese Chance optimal zu nutzen und in den kommenden Wochen Absatzförderungsprogramme mit hochgesteckten Zielen einzureichen.“
Bisherige Beihilfen
Die Ankündigung von 30 Millionen Euro folgt den bereits verabschiedeten Sonderstützungsmaßnahmen für Pfirsiche und Nektarinen in Höhe von 33 Millionen Euro und anderes verderbliche Obst in Höhe von 125 Millionen Euro. Außerdem sind Beihilfen für die private Lagerung von Butter, Magermilch und Käse angelaufen.
Finanzielle Auswirkungen
Noch immer kann nicht genau gesagt werden, wie hoch die wirklichen finanziellen Schäden sind, die einzelne Branchen und Länder durch den Importstopp Russlands erleiden. Vor allem die Landwirtschaft zeichnet sich durch veränderliche Erntevolumen zwischen den Jahren aus. Die größte Sorge besteht derzeit darin, dass geplante Absatzmengen nun verbilligt auf den europäischen Markt strömen.
Die EU hat am Mittwoch eine Liste zusammengestellt, welche Länder bei welchen Produkten wie hoch getroffen sein könnten. Basis sind die Exportzahlen aus dem Vorjahr.

Litauen (922 von 1.374 Mio. Euro), Polen (840 von1.267) und Deutschland (589 von 1.649 sind wertmäßig bei ihrem Drittlandexport von Agrargütern am meisten betroffen.
Roland Krieg