NRW: Bauen mit Holz und neue Bioenergiepolitik
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NRW: Bauen mit Holz und neue Bioenergiepolitik
„Holz ist als Bau- und Werkstoff viel zu wertvoll, um es nur zu verbrennen. Daher müssen mehr Häuser aus Holz gebaut werden“, sagt Rainer Deppe, umweltpolitischer Sprecher der CDU in Nordrhein-Westfalen. Aus diesem Grund hat die Partei einen Antrag für den Landtag eingereicht, die Bauordnung zu ändern, um das Bauen mit Holz zu erleichtern. „Holz kann als ressourcenschonender und nachwachsender Rohstoff im Bauwesen einen überragenden Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erklärt Deppe weiter. Hintergrund ist die Forderung des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR), die technologischen Entwicklungen im Bauen mit Holz zu fördern und vor allem ihre LAadesbauprdnung (LBO) dahingehend zu überarbeiten. Die Mehrheit der Bundesländer hat Hemmnisse in ihren baurechtlichen Schritten abgebaut, besagt eine Studie des Thünen-Instituts in Hamburg. Am besten steht Baden-Württemberg da. Das „Ländle“ hat die Musterbauordnung bereits im Jahr 2002 umgesetzt. Nordrhein-Westfalen bilde das Schlusslicht. In der Bewertungsskala erreicht das Land nur einen Wert von – 45. Baden-Württemberg liegt bei + 2. Die Hemmnisse in der Bauordnung führen nach Ansicht der CDU zum geringen Anteil von Holzbauten bei Ein- und Zweifamilienhäuser. Obwohl NRW das bevölkerungsreichste Land ist, liegen die Baugenehmigungen bei nur elf Prozent, während der Bundesdurchschnitt bei 17 Prozent liegt. Die NRW-CDU fordert die Landesregierung auf, noch in diesem Jahr einen Entwurf für die Novelle der Bauordnung ohne Hemmnisse für den Holzbau vorzulegen.
Maisanbau wird beschränkt
Derweil will die Landesregierung den Anbau von Mais als Energiepflanze einschränken und den Einsatz von Rest- und Abfallstoffen fördern. Tragende Säule für die Energiewende in NRW soll die Windenergie werden, für die Umweltminister Johannes Remmel noch „unausgeschöpfte Potenziale“ sieht. Das Land will bis 2025 rund 30 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen herstellen. Als Abfallstoffe sieht Remmel Gülle, Bioabfall und Altholz an. „Der Abfall von heute ist der Rohstoff von morgen“, erklärte Remmel am Mittwoch. Zum Thema Holz fordert er eine Kaskadennutzung. Zunächst wird es für einen Tisch verwendet, dann der energetischen Nutzung zugeführt.
Nach Berechnungen des Landesumweltamtes (LANUV), das die landesweite Potenzial-Studie erstellt hat, weist das NRW-Leitszenario unter den möglichen Rahmenbedingungen ein technisch machbares Biomasse-Potenzial von bis zu 31,9 Terawattstunden (TWh) pro Jahr aus – dabei entfallen 8,4 Terawattstunden auf Strom und 23,5 TWh auf Wärme. Damit könnten jährlich etwa 28 Prozent aller NRW-Haushalte mit Strom und rund 17 Prozent mit Wärme versorgt werden. Die Potenzialstudie nutzt die Landesregierung für eine Aktualisierung ihres Biomasseaktionsplanes.
Lesestoff:
Die Potenzialstudie Erneuerbare Energien NRW finden Sie unter www.lanuv.nrw.de -> Publikationen -> LANUV Fachbericht 40
Roland Krieg