„Ohne Gentechnik“ für alle
Handel
DRV: Aktuelle Regeln sind nicht transparent
Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes, sagte am Montag: „Die Praxis zeigt immer wieder, dass die bestehenden Regelungen für die Mehrheit der Aigner nicht transparent ist.“
Vorstoß gegen EU-Mehrheit
Hintergrund sind Äußerungen von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf der Grünen Woche, dass sie einen neuen Vorstoß bei der EU wagen wolle, eine einheitliche Kennzeichnung für Produkte ohne Gentechnik einführen zu wollen. Sie wolle auf das neue EU-Parlament zugehen.
Deutschland hat im vergangenen Jahr ein eigenes Logo eingeführt, welches nicht unumstritten ist. Denn Produkte erhalten das Signet auch, wenn gentechnisch verändertes Futter vor Beginn einer Frist vor dem Schlachten verfüttert wurde und verwendete Enzyme von gentechnisch veränderten Bakterien hergestellt wurden. Die Ernährungsindustrie sieht in dem Logo eines mit einem „Glaubwürdigkeitsdefizit“. Aus diesem Grund gibt es derzeit bei der EU keine Mehrheit für tierische Produkte.
Ausweitung für alle Produkte
Nüssel fordert daher von der Bundesregierung eine Präzisierung der Verwendung, bevor auf EU-Ebene ein Vorschlag unterbreitet wird. Dabei lehnt Nüssel eine Einschränkung auf tierische Produkte ab. „Damit würde der Gesetzgeber die öffentliche Gentechnik-Diskussion auf die Bereiche Veredelungswirtschaft und Milchproduktion fokussieren.“ Das entspreche nicht den Marktrealitäten, so Nüssel weiter. Wo Gentechnik in irgendeiner Form drin ist, sollte das neue Logo auch nicht verwendet werden dürfen.
roRo