Online-Lebensmittel ohne Chance

Handel

AFC gibt Otto wenig Chancen

Vor kurzem kündete der Otto-Versand den Wiedereinstieg in das Online-Lebensmittelgeschäft an. Die Bonner AFC Management Consulting AG hingegen warnt vor übertriebenen Erwartungen. Seit zehn Jahren untersucht die AFC vergleichbare Einstiege und listet die Probleme auf, warum die Versuche alle gescheitert sind:
- Der Einkauf im stationären Supermarkt kann nur durch vollständige Warenkörbe inklusive Frischwaren ersetzt werden.
- Die Belieferung muss die gekühlte Frische-Logistik beinhalten und das Problem der Nicht-Erreichbarkeit von Empfängern klären.
- Die resultierenden Kosten sind weder über die Produktmarge noch über weiter zu berechnende Versandkosten zu decken.
- Kunden, die Ware anschließend am Postschalter abholen sollen oder sie in Teillieferungen erhalten, sind kaum wieder für einen Folgekauf zu motivieren.
- Wirtschaftlich ist der Aufbau eigener Logistik-Center nicht darstellbar. Die Belieferung kann also nur aus bestehenden Verkaufsstätten heraus mit Kühlboxen im regionalen Umfeld erfolgen.
Der viel zitierte Erfolg der britischen Tesco sei nur im Zusammenhang mit den höheren Margen des Lebensmittelhandels zu erklären.

Trotzdem Erfolg
Allerdings muss der Online-Handel mit Lebensmitteln nicht gänzlich scheitern. Chancen sieht AFC-Vorstand Dr. Otto Strecker, wenn die Geschäfte den Online-Handel nicht als Geschäftsfeld mit Gewinnerwartung sehen, sondern als einen zusätzlichen Kundendienst zur Kundenbindung. Erfolgreich könnten auch Spezialsortimente wie Feinkost oder Nahrungsmittel für Allergiker sein.`

roRo

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