Planungshilfe für Bio-Catering
Handel
Bio-Einsatz in Kantinen leicht gemacht
Die zunehmende Anzahl an Konsumenten, die zu Hause auf Bioprodukte zurückgreifen, findet in Kantinen, Restaurants und beim Caterer nur wenige Produkte. Dr. Jana Rückert-John von der Universität Hohenheim hat sich 26 Betriebe angeschaut und geprüft, warum diese ihr Bio-Angebot wieder zurücknahmen oder sogar ganz einstellten.
Bio alleine reicht nicht
Nach Dr. Rückert-John reicht die Fokussierung auf
Bioprodukte eben nicht aus: „Vielmehr muss es um eine nachhaltige Ernährung
gehen, die auch andere Mehrwerte wie zum Beispiel Regionalität, Saisonalität
und fairen Handel in den Mittelpunkt stellen.“
Wer ein Biosortiment einführen oder das vorhandene
ausbauen will, der muss seinen Gedanken richtig durchplanen. Die Expertin hat
mit ihrem Team daher einen Leitfaden entwickelt, der eine Hilfe zur Selbsthilfe
sein soll.
Planung als Prozess
Wichtig ist beispielsweise die Kommunikation. Am Anfang
sollte daher die Gästebefragung stehen, damit sich der Anbieter über Motive,
Wünsche und Verhalten der Kunden informieren kann. Auf dieser Basis wird dann
eine Kommunikationsstrategie von der Speisekarte bis zum Servicepersonal
entwickelt. Stellt sich heraus, dass für die Gäste der Preis ein entscheidendes
Kriterium ist, muss sich der Anbieter Gedanken machen, wie viel Bio er
einsetzen kann – und ob vielleicht ein Wechsel des Zulieferers helfen kann.
Vier Strategiebereiche sind in der betrieblichen
Organisation betroffen. Preis, Produkt, Kommunikation und Distribution. „Für
jeden Bereich muss der Anbieter individuelle Entscheidungen treffen, welche
eine Kette von weiteren Entscheidungen bedingt“, so Dr. Rückert-John. Werden
die Entscheidungen bewusst getroffen, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher,
dass das Bio-Angebot längerfristig erfolgreich bleibt.
Lesestoff:
Die Untersuchung ist ein Projekt aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau. https://bio-m-aus.uni-hohenheim.de/
roRo