Regionalfenster startet in Brandenburg

Handel

Pro agro ist auf Analyse des Regionalfensters gespannt

Am Freitag startete in Brandenburg das letzte Testfeld des neuen Regionalfensters mit fünf ausgesuchten Produkten [1]. Dr. Gerd Lehmann, Geschäftsführer von pro agro, stand dem Zeichen im letzten Jahr noch skeptisch gegenüber, begründet die Teilnahme des Verbandes zur Förderung des ländlichen Raumes in Brandenburg mit der Auswertung des Herkunftszeichens, die im Juni schon erfolgen soll. Ob das Zeichen einen neuen Nutzen bringt, oder pro agro am Ende seine eigene starke Marke „von hier“ ohne zusätzliche Kennzeichnung an den Verbraucher bringen kann, wartet Dr. Lehmann „Ergebnisoffen ab“, sagte er in der Kaiser´s – Filiale ín Zehlendorf zu Herd-und-Hof.de.

Der Verband, der sich im letzten Jahr auch der Exportinitiative „Food made in Germany“ angeschlossen hat, spiegelt damit die vielfältige Strukturen des Landes wider, die mit kleinen Unternehmen den Berliner Markt und mit großen Unternehmen auch Exportmärkte bedienen können.

Das Thema Regionalität ist nach Einschätzung des Geschäftsführers ist in den letzten Wochen und vor allem auf der Grünen Woche durch die Decke geschossen. So viele Medienanfragen zu dem Thema habe es noch nie gegeben.


Die Traditionsmarke "von hier" neben einem Produkt des neuen Regionalfensters

Der Verband kann mit dem Regionalfenst und das er auf seine erfolgreiche Kooperation mit Kaiser´s aufbauen und empfängt neue, ermunternde Signale aus Berlin. Sabine Toepfer-Kataw, Staatssekretärin im Senat für Verbraucherschutz, unterstützt die Aktion, weil Regionales gut ins Bild passt. Im Bereich Landwirtschaft arbeiten beide Länder schon mit einem Staatsvertrag seit 2004 zusammen und auch die Landeslabore für Verbraucherschutz kooperieren seit 2008. Weitere, gar gemeinsame Infrastrukturprojekte zur Förderung regionaler Produkte wie Futtermühlen oder dezentrale Schlachthöfe, sind derzeit nicht geplant.

Für Tobias Tuchlenski, Regionsmanager von Kaiser´s, ist das Regionalfenster ein Trend, den der Lebensmitteleinzelhandel wird gehen müssen. Fachfleischer, regionale Produktecken und Spezialitäten werden von Verbrauchern immer mehr nachgefragt. Daher ist sei das Regionalfenster zu begrüßen. Als Starthilfe gibt es eine „freundschaftliche Kalkulation“, d.h. Kaiser´s erlässt den Produkten die Listungsgebühren und übernimmt die Marketingkosten.


Marktleiter Ralf Fiebig vor seinen regionalen Schätzen

Peter Klingmann, Vorstandvorsitzender des Regionalfensters, nahm gegenüber Herd-und-Hof.de zu dem Vorwurf Stellung, dass die Kriterien für verarbeitete Produkte mit 51 Prozent Anteil für die Hauptzutat, zu niedrig sei. Wäre der Anteil höher, hätten vor allem kleinere Anbieter wegen Kräutern, Mineralstoffen oder auch hohem Zuckeranteil wie bei Fruchtzubereitungen, keine Teilnahmechance. Regionalsiegel mit höheren Ansprüchen hätten vergleichbare Produkte gar nicht erst im Sortiment.

Lesestoff:

Aigner startet auf der Grünen Woche das Regionalfenster

Roland Krieg; Fotos: roRo

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