Reisen zwischen Wunsch und Wirklichkeit

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Nachhaltig Reisen? Keiner will es

Was haben manche über Greta Thunbergs Segelreise über den Atlantik zum UN-Klimaforum gelästert? Im Nachhinein hat sie damit den Finger in die Wunde gelegt, denn nachhaltiges Reisen steht alles andere als auf der Tourismusagenda.

Die neueste Grundlagenstudie zu Nachhaltigen Urlaubsreisen des Bundesumweltministeriums zeigt, dass zwar mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland umweltfreundliches Reisen befürworten – aber noch nicht einmal zehn Prozent setzen es auch um.

Am liebsten in die Ferne fliegen

Angesichts der Klimawirkungen verschiedener Reiseformen besteht die Herausforderung deshalb darin, dass sich die Offenheit in der Bevölkerung für nachhaltigere Urlaubsreisen auch verstärkt bei der individuellen Reisegestaltung niederschlägt. Tatsächlich gibt es schon gute Angebote an nachhaltigeren Reiseformen, auch viele Hotels und andere Unterkünfte investieren bereits in Maßnahmen zur Ressourceneinsparung und Klimaschutz.

Die Studie auf Basis aktueller bevölkerungsrepräsentativer Befragungen belegt jedoch auch, dass in den vergangenen Jahren die für Urlaubsreisen zurückgelegte Distanz deutlich gewachsen ist – und zwar fast ausschließlich für Flugreisen, und hier überwiegend für Fernreisen außerhalb Europas. Nur zwei Prozent der Befragten haben zum Beispiel eine CO2-Kompensation für Ihre Urlaubsreise vorgenommen. Bei der Auswahl der Reise oder der Unterkunft spielten nur bei sechs Prozent der Urlauberinnen und Urlauber Umwelt- oder Nachhaltigkeitskennzeichnungen eine entscheidende Rolle.

Ohne Umsetzung klassifizieren die Autoren das Thema eher als Akzeptiert, denn als präferiert.

roRo

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