Rewe legt Lastschriftverfahren still

Handel

Rewe stellt auf PIN um

Beim Bezahlen an der Ladenkasse stellt Rewe seit Donnerstag seine Filialen auf das PIN-System um. Bis Mitte der nächsten Woche soll die Umstellung abgeschlossen sein.
Hintergrund ist die Klage des Verbraucherzentrale Bundesverband gegen famila, dass beim Lastschriftverfahren mit der Unterschrift auch Daten verbotenerweise weitergegeben werden könnten. Die Unternehmen haben das verneint. Dennoch hatte famila bereits am selben Tag reagiert. Nun hat auch Rewe nachgezogen. Entscheidend für diesen Schritt seinen entsprechende Kundenreaktionen gewesen, teilte das Unternehmen mit. Außerdem klärt der Dienstleister von Rewe, die Firma easycash, mit dem Landesdatenschutzbehörde Nordrhein-Westfalens Detailfragen. Erst wenn diese vollständig und eindeutig geklärt sind, werde die Rewe-Gruppe „prüfen“, ob sie wieder zum Lastschriftverfahren zurückkehre.

Kritik ist „gegenstandslos“
Easycash selbst bezeichnet die Kritik am Lastschriftverfahren als gegenstandslos. Es werden lediglich Kontonummer, Bankleitzahl, Kartendaten wie Verfallsdatum, Kartenfolgenummer, Bonsumme, der jeweilige Händler sowie Datum, Uhrzeit und Ort des Einkaufs festgehalten. Personenbezogene Daten wie Namen oder Adresse sind auf dem Magnetstreifen nicht gespeichert und können daher nicht erfasst werden.
Für überzogen hält auch der Handelsverband Deutschland (HDE) die Kritik. Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagte am Donnerstag: „Das Bezahlen mit der EC-Karte und Unterschrift ist nach wie vor für den Kunden das sicherste und einfachste unbare Zahlungsverfahren.“ Das elektronische Lastschriftverfahren habe werde seit 25 Jahren bei Handel und Verbrauchern akzeptiert. Rund 12 Prozent der Einzelhandelsumsätze werden mit diesem Verfahren generiert. Verbraucher wüssten, dass sie sich keine PIN merken müssten und unberechtigte Lastschriften jederzeit risikolos wieder zurück geben könnten.
Dennoch nehmen die Handelsunternehmen die Kritik ernst, weil der Verbraucherschutz eine hohe Priorität habe: „Eine weitere Verunsicherung der Verbraucher sollte durch die rasche Klärung offener Fragen vermieden werden.“

roRo

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