Roundup: Handel

Handel

Kaiser´s, Netto Marken-Discount, Rewe, Lidl, Aldi und Kaufland

Unverständnis gegenüber dem Ministerentscheid zur Fusion Kaiser´s und Edeka gibt es nicht nur in der Landwirtschaft, wenn sich die offiziellen Stellen auch ziemlich bedeckt halten. Jetzt stellen sich 56 Mitarbeiter des Zentrallagers in Nieder-Olm, südlich von Mainz, gegen Sigmar Gabriel, weil der Minister nicht alle Arbeitsplätze retten will. Mit 56 Unterschriften und dem Vermerk, dass zur Zeit der Auslage nicht alle Mitarbeiter anwesend waren, wehren sie sich gegen eine Diskriminierung, da sie als Lagerarbeiter offenbar nicht auf Gabriels Rechnung stehen. Gabriels Schutz genießen nur die Filialmitarbeiter der Kaiser´s Tengelmann GmbH, mahnen sie. Auch die Fleischwerkmitarbeiter von Birkenhof dürfen unter den Ministerschirm – während gerade die Lagerarbeiter die Verdrängung in Leiharbeitsfirmen ohne Einzelhandelstariflohn fürchten. Edeka hatte vor, defizitäre Filialen und das veraltete Fleischwerk zu schließen. Das Zentrallager in Nieder-Olm jedoch sei weder veraltet noch defizitär, heißt es in dem Brief an das Ministerium. Nieder-Olm liefere die Ware binnen 17 bis 24 Stunden aus. Das Rewe-Lager auf der anderen Rheinseite in Raunheim bräuchte für eine Bestellung bis zu 36 Stunden, schreiben die Mitarbeiter.

Netto Marken-Discount

Die Edeka-Tochter Netto Marken-Discount bekommt ab Mai mit Dr. Oliver Gschwendtner eine neue Geschäftsführung. Vorgänger Johann Maurer wechselt über die Position des Einkaufsleiters mit 64 Jahren langsam in den Ruhestand. Gschwendtner war in der Branche vorher unter anderem bei Aldi Süd, der Coop Schweiz und bei Kaufland Tschechien im Management.

Click und Collect mit Rewe

Die Rewe hat in Fürstenfeldbruck ein Pilotprojekt gestartet. Kunden können online Lebensmittel bestellen und sie auch außerhalb der Öffnungszeiten am Markt abholen. Für Frischeprodukte stehen Kühlboxen bereit. Die Kunden können die Abholzeit bei der Bestellung angeben und bargeldlos auch den Wochenenden bezahlen.

Neues Lidl-Lager

Nach nur 12 Monaten Bauzeit hat Lidl südlich von Ulm in Dettingen an der Iller ein neues Logistik-Lager eröffnet. Dieses wird das alte, weiter nördlich gelegene Lager in Pfaffenhofen an der Roth, diese Tage ablösen. Für den Frischebereich mit Fleisch, Tiefkühlkost oder Milchprodukte werden ausschließlich natürliche Kältemittel wie Ammoniak eingesetzt. Zudem brauche der Frischebereich 15 Prozent weniger Energie gegenüber konventionellen Anlagen. Von Dettingen aus werden 75 Filialen beliefert.

Aldi

Aldi Nord veröffentlicht seine Tierwohl-Standards und will diese damit weiter entwickeln. Der Discounter will sein Sortiment am Tierwohl im Food und Non-Food-Bereich ausrichten, Transparenz und Rückverfolgbarkeit anbieten, die Kontrolle offen legen und damit einen proaktiven Dialog mit den Kunden führen. Ab 2017 will Aldi mit dem Verzicht auf Fleisch von kastrierten Tieren verzichten und schon jetzt auf vermeidbare Kleinstmengen tierischer Inhaltsstoffe bei verarbeiteten Produkten.

Kaufland

Mit sofortiger Wirkung bündelt Kaufland seine Warenbeschaffung für seine Osteuropa-Filialen bei der Einkaufsallianz EMD (European Marketing Distribution) aus Pfäffikon in der Schweiz. Von Polen bis Kroatien, von Tschechien bis Bulgarien will Kaufland, das wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört, seine Handelsprodukte besser vertreiben und das Marketing straffen. Kaufland zählt in sechs Osteuropa-Ländern im Bereich der Fast-Moving Consumer Goods zu den wichtigsten Playern. Die EMD ist in insgesamt 19 europäischen Ländern tätig und hat erst zu Jahresbeginn die britische Walmart-Tochter Asda aufgenommen.

Roland Krieg

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