Russland will Staat und Wirtschaft trennen
Handel
Ost-Ausschuss begrüßt Pläne Medwedews
Der russische Präsident Medwedew hatte jüngst auf einer Sitzung des Modernisierungsausschusses in Magnitogorsk die fehlende Attraktivität der russischen Wirtschaft für ausländische Investoren bemängelt. Um die Attraktivität zu steigern hat Medwedew den Rückzug von Regierungsmitgliedern aus Führungspositionen bei Staatskonzernen verlangt. Die Minister sollen gegen unabhängige Direktoren ausgetauscht werden.
Guter Schritt
Eckhard Cordes, Vorsitzender des
Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, begrüßte in der letzten Woche auf der
Deutsch-russischen Mittelstandskonferenz die Ankündigung: „jeder Schritt, der
in Russland zu einer stärkeren Trennung von Staat und Wirtschaft und zu einer
Verringerung der Korruption führt, geht in die richtige Richtung. Noch besser
wäre allerdings eine beschleunigte Privatisierung von Staatskonzernen.“
Die Staatskonzerne werden gegenüber den
privaten Unternehmen „politisch bevorzugt behandelt“, so Cordes weiter. Eine
moderne Marktwirtschaft könne sich so nicht entwickeln. Derzeit scheinen die
gestiegenen Gas- und Ölpreise die gute Einnahmesituation in Russland zu
verschleppen. Das behindere den Modernisierungsprozess, stellte Cordes fest.
Positiv bewertet Cordes die Ankündigung
Medwedews, in den föderalen Bezirken jeweils einen Ombudsmann zu berufen. Er
soll Unternehmen bei Investitionsmaßnahmen zur Seite stehen und
Genehmigungszeiten verringern.
Auf der Mittelstandskonferenz am 31. März in
Moskau, die er Ost-Ausschuss zum vierten Mal organisiert hat wurde darüber
diskutiert, wie der deutsche Mittelstand „stärker am Aufbau eines russischen
Mittelstandes“ beteiligt werden kann, so Ost-Ausschuss-Vorsitzender Rainer
Lindner.
Lesestoff:
Umwelttechnik und Verarbeitungstechnik für
Lebensmittel standen vor zwei Jahren auf der Grünen Woche im Fokus der
deutsch-russischen Handelsbeziehungen
roRo