Salz ist wichtiger als Gold

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Salz - Neue Sonderausstellung im Museum der Brotkultur

Das Museum der Brotkultur in Ulm hat die Sonderausstellung „Salz“ mit Fotografien von Fred Lange eröffnet. Die Bilder des Journalisten zeigen faszinierende Eindrücke von der Salzgewinnung in allen Erdteilen und spiegeln etwas von der Bedeutung wider, welche das Salz für die Menschen hat. Zu sehen ist die oft mühsame Arbeit die Männer und Frauen auf sich nehmen, um das Salz zu gewinnen, aber auch die karge Schönheit, die den vom Salzabbau geprägten Landschaften eigen ist.

Der Mensch kann ohne Gold, nicht aber ohne Salz leben
Salzterrassen Maras PeruBrot und Salz werden als Willkommensgruß den neuen Nachbarn geschenkt. Damit wird der Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass es nie an Brot und Salz im Haushalt mangeln soll. Genauso wie die Nahrung braucht jeder Mensch Salz, d.h. wir brauchen am Tag mindestens ein bis drei Gramm Salz. Heute dominiert bei uns die industrielle Gewinnung. Allerdings wird in vielen Ländern der Welt Salz auf traditionelle Weise gewonnen, oftmals unter extremen Bedingungen. Der Hamburger Journalist Fred Lange fotografierte das „weiße Gold“ an den außergewöhnlichsten Orten der Salzabbaugebiete.

Salz auf der ganzen Welt
In den Salinen der Inkas in Peru beobachtete er den Alltag des Salzabbaus in den Hochebenen; wie Quellwasser über Kanäle in flache Becken geleitet wird, verdunstet, bis schließlich nur noch die Kristalle oder eine kompakte Salzkruste übrig bleiben. Es wird Salz gewonnen wie zu präkolumbianischer Zeit.
Im Hochland von Bolivien auf über 3.600 m Höhe bauen die Aymara-Indianer Salz ab. Sie schlagen mit Eispickeln das Salz in riesigen Salzseen los. In Form von Blöcken erreicht es die Märkte in Bolivien.
„Salzgärten“ heißen die Salzabbaufelder an der Atlantikküste Portugals. Gewonnen wird hier Salz aus Meerwasser, das in Becken und Kanälen allmählich durch Verdunsten so konzentriert wird, dass unter der Einwirkung von Sonne und Wind Salz entsteht.
In der Region Danakil im Nordwesten Äthiopiens, entlang des Roten Meeres, wird das in riesigen Salzwüsten geerntete Salz in Salztafeln, so dick wie Telefonbücher, zu Paketen verschnürt – und Kamelen aufgebürdet. Auch in Tibet hat Fred Lange abflusslose Salzseen gefunden: Von dort und aus Pakistan kommt das Himalaya-Kristallsalz, oft mit rosigem Eisenerzschimmer. Er berichtet von den überlieferten Methoden der Salzgewinnung und zeigt in faszinierenden Bildern fremde Lebenswelten im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne.

Fred Lange
Dabei interessiert ihn auch die Vergangenheit des Salzes bei uns. Salz war ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Städte wie Lüneburg, Salz in der HandSalzburg und Venedig und hat damit auch unsere Kultur und Landschaft geprägt. Seit über dreitausend Jahren wird in Europa Salz in Bergwerken abgebaut oder in Meeressalinen gewonnen.
Fred Lange, geboren 1953, studierte Geografie und Politik. Fasziniert von den Kulturen und Religionen Asiens, führten ihn seine Reisen seit 1975 immer wieder nach China und Tibet, aber auch nach Nepal, Indien, Neuseeland und die Mongolei.

Museum der Brotkultur
Das Museum ist gleich in zweierlei Hinsicht der richtige Ort für diese Ausstellung: Brot und Salz gehören nicht nur wegen ihrer Bedeutung für den Menschen zusammen, sondern das Museum ist in einem historischen Gebäude beheimatet, das bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Lager diente. Unter anderem für Salz. Seit 1991 ist das Museum der Brotkultur im Ulmer Salzstadel beheimatet, der 1592 von Stadtwerkmeister Caspar Schmid und Zimmerwerkmeister Matthäus Gaiser gebaut wurde.
Die Ausstellung „Salz – Fotografien von Fred Lange“ ist bis zum 18. März zu sehen.
Salzstadelgasse 10 in 89073 Ulm. www.museum-brotkultur.de

Text: Museum der Brotkultur; Fotos: Fred Lange; Salzterrassen in Peru

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