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So wird Naturkosmetik zur bösen Kosmetik

Der Markt für Naturkosmetik boomt. Die bereits 1978 gegründete Logocos aus Niedersachsen gilt als Pionier in diesem Segment. Die Haarfärbemittel und die Produkte für die Gesichts- und Körperpflege werden alle selbst hergestellt und stammen aus ökologischer Landwirtschaft. Das Unternehmen von Naturheilpraktikern erzielt einen europaweiten Netto-Umsatz von 59 Millionen Euro und macht sich dadurch für Übernahmen attraktiv. Anfang August hat die L´Oréal die Marke übernommen, die bislang ihre Produkte über Bioläden verkauft.

Das französische zum Nestlé-Konzern gehörende Kosmetikunternehmen will mit dem Zukauf in den wachsenden Markt der Naturkosmetik einsteigen. Hat aber nicht mit der Biobranche gerechnet.

Obwohl Logocos weder sein Produktportfolio, seine Beschaffung noch seine Vegan- und Bio-Zertifikate aufgibt, schmeißt der Müncher Vollkostladen „Vollcorner“ die Logocos-Produkte aus allen 17 Läden. Weil L´Oréal für seine konventionelle Produktsparte Tierversuche durchführt, wird aus dem Biopionier Logocos das Monsanto der Kosmetikindustrie.

Jetzt müssen Biobauern aufpassen, an wen sie ihre Rohware liefern. So wird aus Bio „Nicht Bio“ auch wenn Bio drauf steht.

Roland Krieg

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