Schneller, frischer, offline

Handel

Amazon soll City-Shops planen

Der Online-Handel ist die eine Sache. Die Weg der Ware zum Käufer die andere. In Frankreich hat sich flächendeckend das Modell der Abholstationen durchgesetzt, in denen die Online-Kunden die zuvor bestellte Ware zu ihren Lieblingszeiten abholen können. Nachdem Amazon mit seinem Bringdienst „Amazon Fresh“ zusätzlich den Stadtverkehr verstopft, baut der Internetriese um und will mit realen Geschäften den Lieferservice als Abholaufgabe auf den Kunden übertragen.

Seit Montag verdichten sich entsprechende Gerüchte, seit der Online-Shop in Seattle einen ersten Abholmarkt baut. Die unter dem Namen „Project X“ firmierende Baustelle in Seattle soll nach Angaben der „Seattle Times“ nur der erste eines neuen Convenience-Concepts in der Offline-Welt sein. Amazon will damit den Marktführern Wal-Mart und Costco Wholesale Konkurrenz machen.

Damit aber nicht genug. Die Geschäfte sollen ausschließlich den Kunden von „Amazon Fresh“ die Türen öffnen. Dieser Lieferdienst von Lebensmitteln ist in den USA und in London mittlerweile eingeführt. Und hat Probleme. Die „Mitgliedschaft“ bei Amazon Fresh kostete bislang 299 US-Dollar im Jahr. Anfang Oktober wurde die Jahresgebühr um eine Premium-Gebühr in Höhe von 15 US-Dollar pro Monat weitergeführt. Nur diese Kunden dürfen in den Läden ihre Ware abholen – und sparen Amazon die individuellen Lieferkosten. Die niedrigere Jahresgebühr gilt als Anreiz, die Ware im Geschäft zu kaufen. Zunächst werden Milch, Gemüse und andere verderblichen Waren angeboten.

Der Hinweis auf einen  „offline-Arm“ des Online-Riesen wurde Ende September im Stadtteil Ballard enthüllt, als klar wurde, dass der Umbau eines chinesischen Restaurants in einer Amazon-Drive-In-Abholstation enden wird. Amazon selbst enthält sich jeden Kommentares.

Roland Krieg

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