Schnipsel der Berliner Energietage
Handel
Blitzlichter der Berliner Energietage
Energieeffizienzbranche wächst
Das Geschäft mit der Energieeffizienz lohnt sich. Für die nächsten Jahre setzt die Branche auf Wachstum im In- und Ausland. Die einzelnen Unternehmen rechnen mit steigendem Konkurrenzdruck, wie der Branchenmonitor Energieeffizienz von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) zeigt.
„Mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz hat die Bundesregierung ein positives Signal an den Markt gesendet“, berichtet Vorstand Carsten Müller. „Entscheidend ist jetzt, dass die beschlossenen Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Die Branche setzt künftig auf verbindliche nationale und europäische Effizienzziele ebenso wie auf eine zuverlässige Finanzierung von Anreizen. Rückschläge wie bei der Steuerförderung für die Gebäudesanierung müssen zügig korrigiert werden.“ Den Branchenmonitor finden Sie unter www.deneff.org
Fassadenstreit
Architektonische Gestaltung und baukulturelle Aspekte scheinen der Gebäudesanierung im Wege zu stehen. Doch die energetische Fassadensanierung muss der Ausführungspraxis nicht zwingend im Wege stehen, wie die Architektin Faraneh Farnoudi ausführte. Eine umfassende Sanierung kann vielmehr als „Nebenprodukt“ einen weiteren Raum von gestalterischen Chancen zwischen Restaurierung und Neuinterpretation eröffnen. Die „Thermohaut“ muss nicht gestaltlos bleiben, sondern biete ebenfalls ungeahnte Möglichkeiten zur Modellierung, Reliefbildung und Oberflächengestaltung. Gerade bei heruntergekommenen Gebäuden sollte eine energetisch unumgängliche Fassadensanierung genutzt werden, um sie durch eine wohldosierte Umgestaltung architektonisch aufzuwerten.
Wohnungseigentümergemeinschaften
Mehr als neun Millionen Eigentumswohnungen bilden 22 Prozent des Wohnungsbestandes in Deutschland ab. Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) spielen oftmals eine Rolle. Beim Sanierungsfortschritt bilden die WEG allerdings das Schlusslicht. „WEG haben aufgrund ihrer Konstruktion langwierige Abstimmungsprozesse und Beschlussvorgaben“, erklärt Martin Kaßler, Geschäftsführer des Verbandes der Immobilienverwalter (DDIV). „Bisher hat dies der Gesetzgeber bei der Umsetzung der Klimawende noch nicht ausreichend berücksichtigt“. Kaßler fordert eine stärkere Fokussierung der Politik auf die WEG.
Energie-Label
Am 26. September führt die EU ein Energielabel für Heizgeräte ein. Für die Heizungsbranche ist das eine Chance, heißt es auf den Berliner Energietagen. Für alle Verbraucher ist dann auf einem Blick erkennbar, welche Heizung wie effizient ist. Die Farbkennzeichnung kennen die Kunden bereits von Elektrogeräten. Als einzige Technologie erreichen Wärmepumpen die obere grüne Effizienzklasse von A+ bis A+++. Der Bundesverband Wärmepumpe stellt seine Technologie auf der Internetseite www.heizen-im-gruenen-bereich.de vor.
Power-to-Heat
Millionen Haushalte können künftig von der Energiewende finanziell profitieren – und zugleich einen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leisten. Das Institut für Wärme und Oeltechnik befördert kleine elektrische Heizelemente, die Stromüberschüsse in Wärme für Raumheizung und Warmwasserbereitung umwandeln können. Die Technik wird durch erste Referenzprojekte belegt und eine Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) hat kürzlich die Rentabilität nachgewiesen. Mit mehr als 14 Millionen öl- und gasbeheizten Ein- und Zweifamilienhäusern besteht in Deutschland zudem die Möglichkeit, Power-to-Heat in Hybridheizungen zu einer günstigen, massentauglichen Lösung zu entwickeln. www.zukunftsheizen.de
Lesestoff:
Vorträge der Berliner Energietage werden nach und nach auf www.berliner-energietage.de eingestellt.
Roland Krieg