Schweinefleisch nach Mexiko

Handel

Spanien liefert Schweinefleisch nach Mexiko

Spanien startet den Schweinefleischverkauf nach Mexiko. Das ist ein Ergebnis der Südamerikareise von EU-Agrarkommissar Phil Hogan [1]. Hogan erwartet, dass Frankreich als nächster Lieferant für Frischfleisch folgen wird. Weitere Länder wie Italien, Polen und Rumänien, aber auch Deutschland sollen ebenfalls bald folgen. Hogan sieht in der Erlaubnis einen Erfolg seiner Exportoffensive. Zuvor durfte nur Dänemark Schweinefleisch nach Mexiko exportieren. Im Jahr 2014 waren das 19 Lieferungen bei einem Importanteil von 0,1 Prozent.

Mexiko ist nach Russland und Japan der drittwichtigste Schweinefleischimporteuer der Welt geworden. Im Jahr 2013 lag das Land mit fast 800 Millionen Tonnen sogar schon vor China. 70 Prozent des Frischfleisches wird verarbeitet, der Rest geht direkt in den Handel und die Gastronomie.

Das Importieren nach Mexiko ist eine schwierige Angelegenheit veterinärrechtlicher Zertifikate, die von der Servicio Nacional de Sanidad Inocuidad y Calidad Agroalimentaria (SENASICA) erteilt werden. Frisches, gekühltes und gefrorenes Schweinefleisch beispielsweise dürfen nur die USA, Kanada, Chile, Australien, Dänemark und Frankreich sowie Neuseeland importieren. Schinken darf nur aus USA, Kanada, Spanien, Frankreich und Italien importiert werden. Bei Kochwürsten darf sich Deutschland als alleiniger Lieferant behaupten. Schweinefleisch und Schweineerzeugnisse sind seit dem Jahr 2000 geltenden Freihandelsabkommens ausgeschlossen worden und werden nur nach Einzelfall zugelassen.

Beim Zulassungsverfahren muss als erstes ein Land für den Import zugelassen werden. Dann werden die Unternehmen in einem zweiten Schritt überprüft, wer die Hygienebedingungen einhält.

Fleisch erfreut sich in Mexiko steigender Beliebtheit. Hat der Durchschnittsmexikaner 1970 noch 23 Kilo im Jahr gegessen, verzehrt er heute bereits 63 Kilo. Nach Zahlen der German Export Association for Food and Agriproducts (GEFA) haben die Mexikaner im Jahr 2013 rund 1,9 Millionen Tonnen Schweinefleisch verzehrt. 36 Prozent davon stammten aus dem Import. Damit werden beliebte Gerichte wie Chicharrón aus Schweinespeckschwarten oder Pozole, ein Maisgericht mit Schweine- oder Hühnerfleisch zubereitet. Beliebt sind auch Füllungen wie Machaca mit gewürztem und trockenen Schweinefleisch oder Tamales, das schon Mayas und Azteken zu genießen wussten.

Die Mexikaner kaufen zu mehr als 50 Prozent ihr Fleisch noch in der Fleischerei. Supermärkte holen mit verarbeiteter Ware auf. Das selbst erzeugte Volumen liegt bei 1,3 Millionen Tonnen. Doch hohe Futterkosten und die Konkurrenz zu Mais als Energiepflanze erschwert den rund eine Million Schweinehaltern die Produktion.

Lesestoff:

[1] Hogan besuchte im Februar Kolumbien und Mexiko

www.g-e-f-a.de

Roland Krieg

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