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Handel

BioFach 2006 öffnet die Pforten

Die Biobranche hat nach eigenen Angaben in den letzten Jahren 75.000 Arbeitsplätze geschaffen. Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) sieht "eine Branche, die auch das Wohl kommender Generationen im Blick hat." 74 Prozent der Verbraucher lehnen Gentechnik ab: einer der Gründe, welche die Branche stärken.
Im letzten Jahr kamen über 33.000 Fachbesucher aus über 100 Nationen in die Nürnberger Messehallen und über 2.000 Aussteller präsentierten ihre Waren und Ideen. Von heute an bis Sonntag trifft sich die internationale Biowelt.
Premiere hat in diesem Jahr die parallel stattfindende Naturkosmetik-Fachmesse mit über 200 Ausstellern in der Halle 6. Auch der Bio-Wein wird mit seinem traditionellen Weinforum erstmals eine eigene halle beziehen. In den kommenden vier Tagen finden 120 Veranstaltungen in dem neuen Kongresszentrum Ost der Nürnberger Messe statt: Anbau- und Vermarktungstrends, Produktvorstellungen und Seminare über Gentechnik, Marktpotenzial und Kundenverhalten.
Land des Jahres 2006 ist ein "unbekannter Nachbar": Polen - ein Land mit Bio-Aufschwung wünscht "Guten Appetit" - Smacznego!

Sonnige Aussichten
Den Bioboom treiben vor allem die Biosupermärkte voran. Sie bieten den Kunden mittlerweile ein Vollsortiment an ökologischen Waren. Das Branchenmagazin ?Eve? sieht auch bei den Reformhäusern einen Wandel, denen oft nachgesagt wird, dass sie den Biotrend verpasst haben: Nach einer Neuausrichtung im vergangenen Jahr soll ?Bio? drin sein, wo ?Reform? drauf steht. Der Markt in Osteuropa gilt zusätzlich als Wachstumschance. So hat die österreichische Kette Billa ihr Bioengagement zuletzt in Tschechien ausgeweitet.
Bio ist, dass zeigte bereits die Internationale Grüne Woche in Berlin, gesellschaftsfähig geworden. Der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel (LEH) baut sein Biosortiment vom Randbereich zum Trendprodukt aus. Das Bio-Siegel nach EU-Standard hat der Verbraucherakzeptanz ausgesprochen gut getan. Genauso wie die Bauern merken, dass sie mit Ökoproduktion Gewinne erzielen können, wie es der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes auswies, so erkennt auch der LEH den neuen Umsatzbringer. Plus ist mit seinen 50 BioBio-Waren schon fast der kleinste geworden und lässt nur die Aldi-Brüder hinter sich, die Ökoprodukte nur einzeln listen. Edeka, Metro, Rewe und Kaufland haben dreistellige Produktvarianten in den Regalen stehen. Das alles hat aber nur Erfolg, weil die Verbraucher die Ware auch kaufen.

Roland Krieg

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