Stabiles Konsumklima

Handel

Geld für kleine Freuden

Im November hat sich das Konsumklima in Deutschland nach leichten Rückgängen in den beiden Vormonaten wieder stabilisiert. Der Gesamtindikator Konsumklima liegt nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) vom Donnerstag mit 9,8 Punkten um 0,1 Punkt höher als im Vormonat. Der Blick auf die gesamtwirtschaftlichen Aussichten wird wiederholt positiv eingeschätzt.

Damit zeigt sich der Konsum erfreulicher als das Wirtschaftswachstum, das im dritten Quartal nach 0,7 und 0,4 auf 0,2 Prozent erneut fällt. Bremswirkung kam über den Export. Das vierte Quartal allerdings soll wieder steigen, so dass für 2016 ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent erreicht wird. Für 2017 sagen die Experten ein Wachstum von 1,3 Prozent voraus.

Wenn es etwas zu meckern gibt, dann sind es die steigenden Energiepreise, die den Inflationsquotienten auf das Zweijahreshoch von 0,8 Prozent treiben. Dennoch sorgt die Aussicht auf eine stabile Beschäftigungssituation für Hochstimmung beim Einkauf. Die Analyse der GfK führt das auf die wenig attraktiven Sparmöglichkeiten zurück. Die Anschaffungsneigung steigt und 86 Prozent der Kunden „gönnen sich einmal die kleinen Freuden des Lebens“.

Weihnachtsrausch

Jeder zweite Deutsche ist Weihnachts-Fan. Mit durchschnittlich 280 Euro liegen die Ausgaben zum Fest sechs Euro über dem Vorjahr. Der Handel darf mit 14,3 Milliarden Euro Weihnachtsgeld rechnen. Der Handel hat traditionell auch noch nach den Festtagen etwas davon, denn Bargeld bleibt ein beliebtes Weihnachtsgeschenk und wird zwischen den Jahren ausgegeben.

Weihnachtsausgaben nach GfK

Das Weihnachtsbudget orientiert sich an den Altersklassen. Die Teens geben rund 125 Euro und neun Euro weniger als 2015 aus, bei den Über-55-Jährigen steigt das Budget um 32 auf 356 Euro. Je höher die Haushaltseinkommen sind, desto mehr wird auch zu Weihnachten ausgegeben.

Bücher, Spielwaren und Bekleidung sind die beliebtesten Geschenke. 27 Prozent wollen Gutscheine verschenken und dafür 97 Euro ausgeben. Auch der Lebensmittelhandel kommt nicht zu kurz. Für Essen und Trinken geben die Weihnachtsdeutschen durchschnittlich 41 Euro aus. Das ist etwas weniger als im Vorjahr und ein Mindergeschäft von 24 Millionen Euro. Doch in der Summe dürften 625 Millionen für Geschenke für den Nahrungsmittelbereich ausgegeben werden.

Der digitale Handel profitiert vom Weihnachtsgeschäft. 53 Prozent der Befragten will die Geschenke online kaufen. Spitzenreiter sind Abos und Veranstaltungstickets. Den größten Zuwachs verzeichnen Computer und Laptops mit 14 auf 67 Prozent.

DIY

Freude wird auch der Bastelmarkt haben. Rund 23 Prozent wollen in diesem Jahr selbstgebastelte Geschenke unter den Weihnachtsbaum legen und geben dafür 32 Euro aus. Das sind fünf Euro mehr als im vergangenen Jahr. Der Umsatz erreicht 625 Millionen Euro. Und die Generation der Jungen zwischen 14 und 34 Jahren will Gebrauchtes weiter verschenken.

roRo, Grafik: GfK

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