Teures Klima

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Kostenfalle künstliche Kühlung

Die Regentage sind wieder vorbei, die Wolken verziehen sich und die Sonne bestrahlt wieder die Erde – und unsere Wohnungen. Gestern abend waren es in Berlin und Brandenburg fast wieder 30 °C. Unerträglich wird die Hitze, wenn sich selbst das eigene Heim aufheizt und damit die erholsame Rückzugsmöglichkeit verschwindet. Fachhandel und Discounter bieten Ventilatoren und vermehrt Klimageräte an, die aber leicht zur Kostenfalle werden, warnt die Deutsche Energie-Agentur GmbH dena.

Kühlung ohne Technik
Wer seine Zimmer ohne Technik klimatisieren will, der soll seine Fenster nur in den frühen Morgen- oder den späten Abendstunden öffnen. Dann kommt keine heiße Luft ins Haus. Fensterläden, Jalousien und Vorhänge sollen tagsüber geschlossen sein, damit die Sonne die Wohnung nicht aufheizt. Außen vor dem Fenster angebrachte Schattenspender wirken dabei besser als innen befestigte.

Klimageräte sind Stromfresser
Wer sich dennoch für Klimageräte entscheidet, der sollte bei der Auswahl einen kühlen Kopf behalten, rät die Initiative EnergieEffizienz. Die Betriebskosten bei Raumklimageräten können bei intensivem Einsatz schnell den Anschaffungspreis übersteigen. Ein einziger heißer Monat mit täglich 10 Stunden Kühlung belastet die Stromrechung um knapp 50 Euro zusätzlich. Deshalb sollte der Stromverbrauch ein wichtiges Kaufkriterium sein. Als Berechnungsgrundlage dienten Werte, die auf den ersten Blick gar nicht so preistreibend wirken: Kühlleistung von 2.400 Watt mit einer Leistungsaufnahme von 980 Watt, ein Gerät, dass bereits die Energieeffizienzklasse A aufweist und ein Strompreis der bei 18 Cent kWh liegt.

Effektiv einsetzen
Wer dennoch Klimageräte einsetzen will, der sollte einiges beachten. Geräte unterhalb der Energieeffizienzklasse A verbrauchen 11 bis 15 Prozent mehr Strom. Klasse A ist daher erste Wahl.
Verbraucher können sich zwischen fest eingebauten und mobilen Klimageräten entscheiden. Mobile einteilige Geräte, so genannte Monogeräte, können ohne Installationsaufwand überall in der Wohnung eingesetzt werden. Hier wird die heiße Innenluft über einen Schlauch durch ein geöffnetes Fenster nach außen geführt. Nachteil: Durch das geöffnete Fenster drängt wieder heiße Luft in den Innenraum nach. Monogeräte können nur Zimmer von weniger als 20 qm um mehr als fünf Grad absenken.
Besser kühlen zweiteilige Anlagen, bei denen der Kompressor an der Außenwand befestigt ist oder auf dem Balkon steht. Der Verdampfer befindet sich innerhalb der Wohnung. Aber auch hier gilt: Jeder in die Wohnung eindringende Sonnenstrahl mindert die Kühlleistung der Geräte.
Prinzipiell empfiehlt die dena, das Klimagerät nicht dauerhaft, sondern nur stoßweise einzusetzen. Beispielsweise vor dem Schlafen gehen das Schlafzimmer abkühlen. Wird mit offenem Fenster das Zimmer mit kühler Abendluft vorgekühlt, dann muss das Klimagerät weniger leisten.
Mehr Tipps gibt es unter www.energieeffizienz.de und der kostenfreien Hotline 08000 736 734

dena, roRo

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