Textilien aus Tunesien

Handel

Die Textilindustrie in Tunesien hat nach Berechungen des Branchenverbandes Fédération tunisienne du textile et de l´hillement (FTTH) seit dem Arabischen Frühling rund 40.000 Arbeitsplätze verloren.

Doch langsam geht es wieder aufwärts, meldet Germany Trade & Invest (gtai). Alleine Deutschalnd hat mit 7,5 Millionen Euro Direktinvestitionen in den ersten sechs Monaten den Wert im Vorjahreszeitraum verdoppelt. Allerdings ist die Zahl der Arbeitsplätze wegen eines Schwenks zur Massenproduktion geringer gewachsen.

Die Ausbildung stärken ist bundesdeutsches Anliegen. 2014 hat die tunesische Firma Smartex zusammen mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Außenhandleskammer in Tunesien ein Ausbildungszentrum für 500 Mitarbeiter eröffnet. Entwicklungsminister Gerd Müller hat diesen OPktober ein Abkommen für ein weiteres Ausbildungszentrum in El Alia unterzecihnet. Im Gouvernement Bizerte produziert unter anderem das deutsche Unternehmen van Laack.

Der Textilbereich ist für Tunesien wichtig. Aktuell stellt der Sektor mit 180.000 Beschäftigten rund 40 Prozetn der industriellen Arbeitsplätze. Von über als 1.600 Unternehmen produzieren 1.400 für den Export. Mit einer Exportquote von elf Prozent liegt Deutschalnd nach Frankreich und Italien an dritter Stelle. Umgekehrt exporttiert Deutschland Mascinen für die Textilindustrie im Wert von 7,2 Millionen US-Dollar nach Tunesien. Das sind mehr als zehn Prozent der tunesischen Gesamtimporte.

Aus dem Interessenverband FTTH spaltete sich 2017 der Unternehmerverband UGTT ab. Den Streit über Tariferhöhungen scheint überwunden. Jeweils ab dem 01. Januar 2019 und 2020 sind Lohnerhöhungen von 6,5 Prozent vorgesehen. Das wäre dennoch ein Prozentpunkt unter der prognostizierten Inflationsrate von 7,5 für das Jahr 2018. Im Rahmen einer 48-Stunden Woche verdient ein Textilmitarbeiter aktuell 129 Euro im Monat.

Vor dem Hintergrund starker Währungsschwankungen exportiert Tunesien Textilien im Wert von rund drei Milliarden US-Dollar. Das nordafdrikansiche Land wird für die chinesische Textilindustrie wegen gestiegener Löhne im reich der Mitte zunehmend interessanter.

Roland Krieg

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