Torffreie Blumenerden

Handel

Torfausstieg im Hobbygarten für alle!

Vom Balkonkasten über die Bepflanzung eines Klein- oder Hausgartens bis zum Gärtnern auf Gemeinschaftsflächen – seinen grünen Daumen kann man auf viele Arten ausleben. Um mit der Botschaft „Torffreie Blumenerden sind ein Beitrag zum Klimaschutz“ alle gärtnernden Zielgruppen gleichermaßen zu erreichen, analysiert das Team des neuen Projektes HOT diese genau, entwickelt maßgeschneiderte Kommunikationsmaßnahmen und setzt sie um.

Gärtnern ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Mehrere Millionen Kubikmeter Blumenerden kaufen die Deutschen dafür jedes Jahr ein. Obwohl es bereits viele torffreie und torfreduzierte Produkte auf dem Markt gibt, bestehen die Erden insgesamt noch immer zum Großteil aus Torf. Doch dies soll sich ändern: Weil der Torfabbau und seine Nutzung CO2-Emissionen freisetzen, hat die Bundesregierung in ihrem Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen, in den nächsten Jahren einen nahezu vollständigen Torfausstieg im Hobbysegment zu erreichen. Aufklärung und Information spielen dabei eine Schlüsselrolle, denn die Freizeitgärtnerinnen und -gärtner sollen freiwillig umsteigen. Vor diesem Hintergrund startete nun das Modell- und Demonstrationsvorhaben HOT („Hobby-Gartenbau mit torfreduzierten und torffreien Substraten auf Basis nachwachsender Rohstoffe“) [1].

Einen wichtigen Stellenwert im Projekt nimmt die Konsum- und Marktforschung ein. Zum Thema Blumenerden gibt es solche Untersuchungen bislang kaum. Um Änderungen beim Verhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu erreichen, ist es jedoch wichtig, die Entscheidungsprozesse beim Erdenkauf besser zu verstehen. Welches sind die stärksten Einflussfaktoren - die Kosten und die Verfügbarkeit der Produkte oder eher die eigene Wertehaltung und Routinen oder noch etwas Anderes? Außerdem analysieren die Forschenden, inwieweit sich diese Motive unterscheiden, je nachdem, in welchem sozialen Kontext gegärtnert wird. In HOT erfolgt die Einteilung der Gärtnerinnen und Gärtner grob in drei Gruppen: Die große Gruppe der Privat- und Hausgartenbesitzenden, die Mitglieder von Kleingartenvereinen und die noch recht junge Gruppe der Gemeinschaftsgärtner und -gärtnerinnen, die auch den Trend des „Urban Gardening“ geprägt hat.

Lesestoff:

Alle Maßnahmen finden in enger Abstimmung und Kooperation mit der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) statt, die ebenfalls intensiv zum Thema Torfreduktion und -ausstieg informiert: https://torfersatz.fnr.de/ und https://www.torffrei.info/

[1] Beteiligt am Verbund HOT sind die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und das GreenSurvey - Institut für Marktforschung

Nicole Paul (FNR)

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