Transparente Regionalkennzeichnung

Handel

„Regionalkriterien sind zu weich“

Regional ist Verbrauchertrend. Frische, Geschmack, lokale Wirtschaftskreisläufe und kurze klimaschonende Transportwege gelten als Vorteile für die regionale Wahl. Bündnis 90/Die Grünen kritisieren die vorhandenen Siegel als Marketingstrategie ohne wirklichen Inhalt. Kleine Betriebe werden zudem durch Zertifizierung und Kontrollen belastet.

Der Ansatz des 2012 eingeführten freiwillige  „Regionalfenster“ bietet konkrete Herkunftsangaben der Rohstoffe nach Kilometern oder Angabe des Landkreises. Dieser Ansatz müsse weiter entwickelt werden, heißt es in einem Antrag der Partei. Demnach soll eine Höchstkilometerzahl für Rohstoffe eingeführt werden. Großregionen sollen abgeschafft und landwirtschaftliche Vorstufen sollen mit aufgenommen werden. Dazu brauche es eine neue Regionalstrategie des Bundes, die über die Gemeinschaftaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz finanziert werden könnte.  Das bringe, so Markus Tressel, „neuen Schwung für den ländlichen Raum. Wo regional drauf steht, muss auch regional drin sein.“ Viele Siegel entsprechen nach einer Analyse der Verbraucherzentrale nicht den Erwartungen der Verbraucher.  „Die Kriterien sind zu weich.“ Eine Verbesserung sei möglich, ohne ein neues Siegel zu schaffen.

Mit Verweis auf Bayern kritisiert Marlene Mortler (CSU) den Antrag, weil es regionale und qualitative Siegel, Direktvermarkter, Wochenmärkte und Regionalprogramme gibt. Da habe der Verbraucher die Chance, kleine Strukturen zu unterstützen. Andere Bundesländer müssten da erst noch ihre Hausaufgaben machen.

Ähnlich äußerte sich Wille Brase von der SPD. Über die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK),  die europäische Agrarpolitik und die Gemeinschaftsaufgabe regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) viele Möglichkeiten des Eingreifens. Es gehe nicht nur um die Produkte, sondern um die Entwicklung der Region insgesamt.

Der Antrag wurde in die Ausschüsse verweisen.

Roland Krieg

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