Trumps „Traumunternehmen USA“

Handel

Deutsche Wirtschaft ist alarmiert

Mit deutlichen Worten hat Präsident Anton F. Börner vom Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Deinstleistungen (BGA) am Dienstag den neuen US-Präsidenten Donald Trump charakterisiert: „Wir sprechen hier von einem von sich absolut überzeugten, machtbesessenen Familienunternehmer in zweiter Generation ohne Bindung zur sozialen Marktwirtschaft. Das ist ein großer Unterschied zu einem angestellten Manager. Er vertraut einzig seiner Familie und bezieht sie, wie zuvor bereits in seinem Unternehmen nun in die Präsidentschaft mit ein. Es ist für einen Unternehmer nicht untypisch, wie er sich aufstellt. Mit dem Gewinn der Wahlen hat Donald Trump nun sein „Traumunternehmen“ bekommen und betrachtet die USA als sein Unternehmen.“

Doch Politik ist kein Handelsdeal. Die deutschen Ausfuhren betrugen im Jahr 2015 rund 113,7 Milliarden Euro und machten 9,5 Prozent der Gesamtexporte aus. Bei den Einfuhren nach Deutschland stehen die USA mit 60,2 Milliaren bereits an veirter Stelle. Die deustchen Direktinvestitionen in die USA belaufen sich auf 28 Prozent. Das steht auf dem Spiel, warnt Börner und sagt, die Unternehmen sind alarmiert.

Trump erfindet nicht den Protektionismus. Die WTO verzeichnet seit 2010 zunehmende Handelshemmnisse. Börner hält Trump aber für eine eigene Kategorie. Zölle auf importierte Waren verteuern diese und verknappen den US-Bürgern das Geld. Neben den innenpolitischen Risiken, geht Trump auch außenpolitisch riskante Wege. Bei einem Handelsstreit mit China wird sich dort das Wirtschaftswachstum verlangsamen, was auf den ganzen Welthandel negativ wirke. Zwar könne Deutschland einen Teil der benötigten Importe liefern, aber China rücke schon näher an die südostasiatischen Staaten heran, die bei einem gemeinsamen Wirtschaftsraum mit 3,5 Milliarden Menschen die Hälfte der Erdbevölkerung umfasse. „Dieser neue Block würde dann auf absehbare Zeit die Regeln und Standards im Welthandel dominieren – nicht zu unserem Vorteil“, warnte Börner.

Trumps Fokus auf die USA sollten die europäischen Länder zum Anlass nehmen, wieder enger zusammenzurücken. Ein einheitlicher Wirtschaftsraum sei in der Lage „den handelspolitischen Muskelspielen eines Donald Trump zu widerstehen.“ Auch nach dem Brexit – aber nicht mehr ohne Frankreich.

roRo, VLE

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