Überlebenselexier Innovationen

Handel

DLG-Studie zu Innovationen im Lebensmittelbereich

„Es gibt keine gesättigten Märkte.“ Dieser Satz prangt auf der Titelseite der aktuellen Lebensmittelzeitung. Ausgesprochen von Nestlé Vizepräsident Luis Cantarelli, der auch auf reifen Märkten wie Europa Wachstumschancen sieht.

Auf gesättigte Märkte verweisen wohl nur Innovationsunwillige. Denn: Innovationen sind ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen und ihre Bedeutung wird weiter steigen, sagt Prof. Dr. Michael Doßmann, der bei der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) die Studie „Innovationssucher – Fast Follower – Verteidiger“ veröffentlicht hat. Das Fazit vorneweg: Die befragten Unternehmen in den Bereichen Lebensmittel- und Zuliefererindustrie sind gut aufgestellt.

„Ihre Größe und ökonomische Bedeutung sowie die internationale Verzahnung sind wichtige Gründe, warum sich die Lebensmittel- und Zuliefererindustrie mit dem Thema Innovation dauerhaft auseinandersetzen muss“, erläutert Dr. Doßmann. Impulsgeber sind Biotechnologie, Gentechnik, Verpackungstechnologie, Robotik und Automatisierungstechnik. Selbstverständlich machen sich auch Kundenwünsche in den Unternehmen bemerkbar. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Hersteller und Firmen im Bereich Ingredients die meisten Innovationen umsetzen.

Nicht alle fühlen sich durch den Wettbewerb „innovationsgetrieben“, sondern nehmen das Schicksal mit einer „Innovationsbetonung“ als integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie selbst in die Hand. Die meisten Innovatoren fahren eine gemischte Strategie.

Neben den technischen Risiken und der Finanzierung sind Marktfaktoren das größte Hemmnis für eine Realisierung. Professionelle Innovatoren stoßen auf rechtliche Hürden. Der Rechtsrahmen ist für die gängige Praxis gesetzt und detailhaft ausgebaut. Wer etwas Neues im streng regulierten Markt umsetzen will, der stößt oft auf rechtliche Grenzen, kritisiert die DLG-Studie.

Innovationen führen zwar oft zu neuen Funktionalitäten und sinkenden Kosten, doch nur 20 Prozent der Unternehmen glaubt, dass sie auch zu neuen Geschäftsfeldern führen. Nach Analyse der Studie liegt das am fehlenden branchenübergreifenden Technologie-Scouting.

Gut aufgestellt sind die Unternehmen auf den Feldern Strategie, Prozesse und Methoden. In Richtung Kundenintegration sieht die Studie Nachholbedarf. Die Felder Gründung von Spin-offs, die Beteiligung an Venture Capital Programmen und die Suche nach künftigen Kundenbedürfnissen seien ebenfalls ausbaufähig.

Der Lehrsatz für jeden Innovationserfolg lautet: Weg vom Schreibtisch und hinein in ein professionelles Partnernetzwerk

Lesestoff:

www.dlg.org/Studien

roRo; Foto: Titel

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