Überraschender Klimaschutz-Index
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Nationaler Klimaschutz ist besser als internationaler
Germanwatch und Can Europa haben auf der Klimaschutzkonferenz in Cancún den sechsten Klimaschutz-Index (KSI) vorgestellt. Mehr als 190 Experten haben die 57 größten CO2-Emittenten anhand der Kategorien Energie- und Emissionsniveau, Emissionstrend sowie Politikbewertung untersucht. Erneut b lieben die ersten drei Plätze frei, weil diese Staaten vorbehalten bleibt, die mit ihrer Klimapolitik den globalen Erwärmungstrend auf unter 2 Grad Celsius halten würden.
Nationale Politiken sind weiter
Dennoch weist der KSI ein überraschendes Ergebnis auf: „Zum
ersten Mal bewerteten die Experten die nationale Klimapolitik besser als die
internationale. Wir müssen abwarten, ob diese nationale Dynamik hier in Cancún
auf internationalem Level umgesetzt werden kann“, kommentiert Jan Burck, Autor
des Index.
Nach Brasilien, Schweden und Norwegen folgt Deutschland
auf Platz sieben. Saudi Arabien, Kasachstan, Australien und Kanada bilden die
Schlusslichter.
Für Brasilien sprach vor allem die Vorbereitung für den
Rio-plus-20-gipfel im Jahr 2012. Außerdem hat das land seine Entwaldungsrate
verringern können.
Energiekonzept vs. Laufzeitverlängerung
Deutschland hat sein gutes Ergebnis dem nationalen Energiekonzept
zu verdanken, nach dem die Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 um bis zu 95
Prozent gesenkt werden sollen. Allerdings empfinden die Autoren die
Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke als kontraproduktiv. Sie senkt die Anreize,
stärker in erneuerbare Energien zu investieren.
Widersprüchliches China
Mit großem Abstand zu anderen Ländern ist China der
weltweit größte Emittent von Kohlendioxid geworden. Aber das Land bemüht sich
die Emissionen aus energieintensiven Industrien zu reduzieren. Schon jetzt
werden die Hälfte aller neuen anlagen für erneuerbare Energien in China gebaut.
Lesestoff:
Germanwatch hat den Klimaschutz-Index gestern Abend auf
seiner Internetseite veröffentlicht. www.germanwatch.org/ksi