Urlauber forsten auf
Handel
Tourismuswald in MV
„Gerade im deutschen Urlaubsland Nummer Eins müssen wir uns mit dem Thema Klimaschutz auseinander setzen, denn mit jeder Ferienreise ist nun einmal die zusätzliche Freisetzung von Kohlendioxid verbunden.“ Das sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Mecklenburg-Vorpommern zum Start eines neuen Projektes.
10 Euro für 14 Tage Urlaub
Eine vierköpfige Urlauberfamilie, die mit dem Auto nach MV reist und zwei Wochen Urlaub macht, erzeugt rund 850 kg Kohlendioxid. Das entspricht ungefähr der Menge CO2, die ein ausgewachsener Baum bei einem Kohlenstoffgehalt von etwa 25 Masseprozenten besitzt. Zur Neutralisation der Emissionen sei daher lediglich ein Obolus von 10 Euro notwendig, der in entsprechende Aufforstungen investiert wird. Der Wald soll für die Touristen aber auch erlebbar sein. Die Aufforstungsgebiete, die später unter www.tourismuswald-mv.de beschrieben werden, dienen auch der Umweltbildung. Dabei werden noch Ideen für die Gestaltung gesucht: „Wir begrüßen jede gute Idee. Zwei wesentliche Ideen stehen allerdings bereits fest: Erstens, die Teilnahme an einem solchen Projekt ist rein freiwillig. Zweitens, wir wollen zusätzliche Effekte erzielen, das heißt nicht obligatorische oder bereits geplante Maßnahmen im Bereich der Wiederaufforstung und Naturpflege ersetzen“, betonte Backhaus.
Das Ministerium in Schwerin hat den CO2-Anfall mit einem Urlaub auf Mallorca und in New York verglichen. Alleine die Hin- und Rückflüge setzen 860 bzw. 4.000 kg Kohlendioxid frei – pro Person.
2006 haben Touristen etwa 530.000 Tonnen CO2 freigesetzt. Für eine Kompensation muss das Bundesland 700 km2 wachsenden Wald betreuen.
roRo; Foto: roRo