US ändert Maisstatistik
Handel
US-Mais: Für Ethanol und Futter
Die USA werden wegen ihres Maisanbaus für
die Ethanolgewinnung kritisiert. Über Ostern hat das amerikanische
Landwirtschaftsministerium mitgeteilt, dass sie die monatlichen Berichte um die
Zahlen präzisiert, die den Maisanteil wiedergeben, der als Futter wieder zurück
auf die Farmen gelangt.
Dem Ministerium geht es darum, dass der
Futteranteil in der Diskussion nicht verloren geht. Bei der Ethanolherstellung
fallen jährlich rund 39 Millionen Tonnen Futter an. Dieser Wertanteil wird ab
sofort in den monatlichen Zahlen über Angebot und Bedarf neu ausgegeben. Das
mag, so das Ministerium, die Kritik an der Maisproduktion für Ethanolzwecke
nicht verstummen lassen, aber sachlichen Argumenten Vorschub leisten helfen.
Seit Mai 2004 wird die Statistik mit der
Kategorie „Mais für Ethanol“ geführt, was impliziert, dass die ganze dort
gelistete Maismenge für die Treibstoffherstellung genutzt wird. Im laufenden
Handelsjahr werden etwa 12,5 Milliarden bushel (1 bushel entspricht etwa 25,4
kg) Mais produziert, von denen fünf Millionen in die Ethanolindustrie wandert.
Ohne weitere Präzisierung entsteht der Eindruck, dass rund 40 Prozent der
Maisernte in die Treibstoffproduktion wandert. Vielfach wird dieser Wert dazu
genutzt, um in der Ethanolverwendung einen Preistreiber für Nahrungsmittel zu
sehen.
Bei der Herstellung von Ethanol allerdings
wandern verschiedene Maischereste und Glutenmehle wieder zurück in die
Futtertröge. Vom Volumen her entspricht das etwa einem Drittel der Maismenge.
So wandern in die reine Ethanolproduktion nur 23 Prozent des angebauten Mais.
Grund genug, das auch in der Statistik zu verdeutlichen. Die neue Kategorie in
der Statistik heißt nun „Ethanol und Nebenprodukte“ und wird mit einer Fußnote
entsprechend erklärt.
Die Mengen lassen sich zwar nicht eindeutig
erfassen, so das Ministerium, aber geben einen präziseren Überblick als vorher.
Die 39 Millionen Tonnen Futter reichen aus,
um 50 Milliarden Hamburger herzustellen. Mexiko und Argentinien produzieren
jährlich eine vergleichbare Menge Mais. Das Futter ist auch für den Außenhandel
bedeutend. Rund neun Millionen Tonnen werden exportiert.
roRo