US-Händler und Handel wehren sich gegen Trump
Handel
Trumps Politik erhöht die Lebenshaltungskosten um 20 Prozent
Walmart ist der größte Lebensmittelhändler der Welt. Nur im Alphabet steht er weit hinten. Vor ihm haben sich rund 100 weitere Händler aus dem Lebensmittel- und Non-Food-Bereich, ganze Dachverbände einzelner US-Bundesstaaten, gegen den US-Präsidenten Donald Trump gewandt. Ein offener Brief ist der Start gegen die so genannte „Border Adjustment Tax“ (BAT) mit der Trump ausländische Waren verteuern will. Das ist Teil seiner Steuerreform, die eigentlich für die amerikanischen Unternehmen gedacht ist.
„Als hart arbeitender Geschäftsmann, der täglich für den Mehrwert meiner Kunden arbeitet und die Bedürfnisse der Familien erfüllt, bin ich zutiefst über die BAT besorgt. Sie wird zweifelsohne die Preise für meine Kunden erhöhen und Firmen wie meine in ihrer Existenz bedrohen.“ Das sagt Geschäftsführer Rick Woldenberg von Learning Resources, einem Hersteller von Lehrmaterial. Die mehr als 100 Firmen haben sich in der neu gegründeten „Americans for Affordable Products“ zusammengeschlossen und wollen die Brieftasche der amerikanischen Kunden beschützen. Sie fordern eine Steuerreform, die kleine und große Unternehmen schützt und Arbeitsplätze ermöglicht. Das erst vergrößere den Wohlstand in Amerika.
Die geplante BAT werde die Lebenshaltungskosten um 20 Prozent erhöhen und die Ausgaben um mehr als 1.700 US-Dollar im Jahr steigern. Stattdessen sollte die Körperschaftssteuer vermindert werden. Denkbar sei auch ein territorialer Reformansatz, der Steuern für Firmen reduziert, die ihr Einkommen in den USA erzielen.
US-Getreiderat
Die Exportagenturen machen ebenfalls mobil. Schon während des Wahlkampfes wiesen sie auf die Bedutung des internationalen Handels für den Agrarsektor hin. Der US-Getreiderat (USGC) hat jetzt eine interaktive Karte der USA zusammengestellt, auf der sich jeder über die Agrarexporte jeden einzelnen Bundesstaates informieren kann. Selbst der Binnenstaat Colorado verdient 140,8 Millionen US-Dollar aus dem Export von Getreide und Fleisch. Zum Bruttosozialprodukt (BSP) des Staates trägt der Export knapp 50 Millionen US-Dollar bei. Für jede weitere Dollar-Million Agrarexporte würden sechs Arbeitsplätze und 0,6 Prozent Anteil am BSP geschaffen.
Die Angst vor weiteren Stornierungen von Handelsabkommen und einer Abschottung lässt die Rechner heißlaufen. Der USGC hat durch den Freihandel seit dem Zweiten Weltkrieg einen Handelswert von 1,5 Billionen US-Dollar errechnet. 2014 hat der Getreideexport allein 82 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielt und 371.536 Menschen Arbeit gegeben. Der Agrarhandel habe dem Wohlstand Amerikas gut gedient. Durch den liberalisierten Handel hätten die Amerikaner neun Prozent mehr Geld in der Börse, als gäbe es die Abkommen nicht.
Lesestoff:
https://keepamericaaffordable.com/content.aspx?page=About
Roland Krieg