USA setzen 2017 Schweinepreise unter Druck

Handel

Amerikanische Schweineschwemme 2017

Nach 20 Monaten Preistief bei Schweinen, durften sich die Mäster bis vor kurzem über Preise von 1,60 Euro pro Kilo Schlachtgewicht freuen. Wie lange das anhält ist offen. Seth Meyer aus dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium hat die aktuellen Zahlen für die US-Tierproduktion hochgerechnet. Geflügel, Rind und Schwein könnten im nächsten Jahr erstmals die 100 Milliarden Pfund-Grenze überschreiten (1 pound entspricht 0,454 kg). Wegen mehr Sauen und mehr Ferkel pro Wurf soll die amerikanische Schweinefleischproduktion im nächsten Jahr um 3,8 Prozent ansteigen und den Preis um elf Prozent und fünf US-Dollar je Hundredweight senken. Das Hundredweight (cwt) entspricht 45,4 Kilo Gewicht.

Da kommt etwas auf den Weltmarkt zu. Im Oktober sind die europäischen Schweinepreise auch ohne die Amerikaner wieder um 15 bis 20 Cent eingebrochen. Zum Teil liege das an den Feiertagen in Spanien, Frankreich und Österreich, an denen nicht geschlachtet wurde und der Lebendmarkt unter Druck geriet. Dennoch glaubt die niederländische Rabobank langfristig auf gute Preise für 2017. Bis ins zweite Quartal soll der Sauen- und Schweinemarkt in der EU schrumpfen. Die Niederländer haben die amerikanische Entwicklung im Blick. Fürchten aber die niedrigen US-Preise im Wettbewerb um Chinas Absatzmarkt nicht.

Roland Krieg

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