USA setzt Europa mit TTP unter Druck
Handel
TTP nimmt im Pazifik Gestalt an
Handelspolitisch machten die USA zur frühen Abendstunde in Europa Nägel mit Knöpfen. Hierzulande wird wegen Beteiligung der EU über das Freihandelsabkommen TTIP debattiert, in Washington mit Blick auf den Pazifik aber auch über TTP [1].
Jetzt haben sich die USA und die Pazifik-Anrainer nach fünf Verhandlungsjahren auf das derzeit größte Freihandelsabkommen mit 40 Prozent des globalen Bruttosozialproduktes von Chile bis Japan und von Vietnam bis in die USA geeinigt. Nach 17 Verhandlungsrunden fehlt jetzt nur noch die Ratifizierung. Zum einen setzen die Amerikaner den Chinesen im Pazifik eine eigene Handelsregion vor die Tür, zum anderen setzen sie die Europäer unter Druck, mit TTIP endlich nachzuziehen.
Tom Sleight, Präsident des U.S. Grains Council, begrüßt die Einigung. „Offener und liberalisierter Handel von Waren und Dienstleistungen ist lebenswichtig für die USA, inklusive der amerikanischen Landwirtschaft und unserer Partner in der ganzen Welt,“ sagte er in einer ersten Stellungnahme. Sicherlich freut sich nicht nur der Getreiderat auf neue Marktaussichten. Die amerikanische Getreideindustrie hat 2014 Getreide und Ethanol im Wert von sechs Milliarden US-Dollar in die TTP-Länder exportiert. Das ist knapp mehr als die Hälfte der Gesamtausfuhren mit einem Wert von 11,4 Milliarden US-Dollar. Tom Sleight glaubt, dass TTP nach der Ratifizierung die Getreideexporte um weitere elf Prozent steigern kann.
TTP bietet einen Markt mit 800 Millionen Menschen und einem Bruttosozialprodukt in Höhe von 28 Billionen US-Dollar.
Lesestoff:
[1] TTP soll ländlichen Raum in den USA stärken
roRo