USGC setzt auf kanadische Treibstoffpolitik

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Clean Fuel Standard in Kanada

Mit 1,84 Milliarden Liter ist Kanada der zweitwichtigste Importeur von US-amerikanischem Ethanol. Ein großer Markt, für den die Erweiterung 2018 verschoben wurde. Kanada hat bereits 2016 für die Erfüllung der Pariser Klimaziele einen Clean Fuel Standard (CFS) verabschiedet. Im Jahr 2030 sollen die Treibhausgase aus dem Verkehrssektor um 30 Millionen Tonnen reduziert werden. Dafür wurde 2017 ein Rechtsrahmen entworfen. Bereits im Jahr 2020 soll der Anteil von Ethanol auf 10 Prozent und im Jahr 2025 auf 15 Prozent steigen.

Die kanadische Regierung hat die Umsetzung allerdings verschoben und wird erst 2020 mit dem Rechtsrahmen fertig sein. In Kraft tritt der Plan erst 2022. Für flüssige Treibstoffe. Für gasförmige und feste Treibstoffe wird der Klimaplan erst 2023 in Kraft treten, verkündet Environment and Climate Change Canada (ECCC) auf seiner Webseite. Die Politik sei mit der Anhörung aller Beteiligten noch nicht fertig, weil die Technologie noch nicht robust umgesetzt werden könne.

Dabei geht es unter anderem um die Wettbewerbsfähigkeit kanadischer Unternehmen. Dennis Darby ist Geschäftsführer der Canadian Manufacturers & Exporters (CME), die für rund 90 Prozent der kanadischen Exporte stehen. Die Unternehmen seien bereits führend im Bereich des Umweltschutzes. Weitere Anforderungen würden sie benachteiligen. Der CFS solle erst umgesetzt werden, wenn Klimaschutz und Ökonomie ausbalanciert sind.

Der amerikanische Getreiderat (USGC) freut sich dennoch bereits heute. „Kanada setzt ein weltweites Beispiel, wie ein höheren Anteil Biokraftstoffe, Treibhausgase einsparen könne“, sagte Brian Healy Anfang März. Mehr als 60 Länder haben vergleichbare Treibstoffpolitiken. E10 sei gerade einmal der Anfang. Die Ethanolexporteure haben die Gelegenheit der Verbändeanhörung in Kanada genutzt, auf die Vorzüge von Ethanol hinzuweisen.

Roland Krieg

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